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Zukunft der politischen Bildung Hauptgebäude - Großer Saal
/ 4 Minuten zu lesen
Samstag 04. November 9:00-10:30
Bildung kann beitragen, die Welt zu verändern, aber wie muss sich Bildung verändern, um zukunftsfähig zu sein? Die Idee einer transformativen Bildung geht davon aus, dass es nicht ausreicht, Wissen und Fähigkeiten zu erweitern, sondern dass Bildung zu einer grundlegenden Veränderung von Selbst- und Weltbildern beitragen sollte. Seit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung, die 1992 in Rio de Janeiro stattfand, ist die nachhaltige Entwicklung als globales Leitprinzip international akzeptiert. Inwiefern nimmt das Einfluss auf den Referenzrahmen der politischen Bildung - von einer nationalen Ausrichtung mit Bezug auf das Grundgesetz hin zu mehr Internationalität auf Basis der UN-Agenda 2030? Folgende Fragen sollen in der Sektion diskutiert werden:
Sind die Gegenwartsdeutungen der politischen Bildung zu sehr auf Defizite und Krisen ausgerichtet. Braucht es mehr positive Impulse und Visionen aus den Reihen der Profession?
Was macht politische Bildung der Zukunft aus? Wie ist das Selbstverständnis der Profession? Wie sind die Bezüge zu Theorie(traditionen) sowie Gegenwartsdeutungen?
Wie kann eine diskriminierungskritische politische Bildung aussehen, um unser plurales und demokratisches Selbstverständnis zu sichern?
In welchem Verhältnis steht politische Bildung zu „Zukunft“?
Was bedeuten aktuelle Themen (z.B. Identitätspolitik) auf der Metaebene der politischen Bildung?
Ist nicht mit den 17 Sustainable Development Goals (SDG) bereits eine globale Zukunftsvision formuliert? Ist das der neue normative Bezugsrahmen für die politische Bildung?
Thesenpapiere
- Interner Link: Thesenpapier Dr. Werner Friedrichs
- Interner Link: Thesenpapier Prof. Dr. Mona Massumi
- Interner Link: Thesenpapier Prof. Dr. Stefanie Kessler
- Interner Link: Thesenpapier Prof. Dr. Andreas Petrik
Podium
Dr. Werner Friedrichs
Fachvertreter für Didaktik der Sozialkunde, Universität Bamberg
(© privat)
(© privat)
Werner Friedrichs ist Akademischer Direktor an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Zuvor ist er durch verschiedene Zusammenhänge mäandert: hat Röhrenfernsehgeräte repariert, in Naturschutzgebieten Vögel beobachtet, an Gymnasien als Lehrer und Fachleiter gewirkt, an mehreren Universitäten geforscht und gelehrt. Er kartiert und verwickelt verschiedentlichste Linien – die der Radikalen Demokratietheorie, des Neuen Materialismus, der künstlerischen Forschung, der Bildungstheorie, der Diskurse um das Anthropozän und der damit verbunden zukünftigen Existenzweisen. In den letzten Jahren hat er in verschiedenen Kollektiven zukünftigende Formate kulturell-politischer Bildungspraxis realisiert: Konferenz der Abwesenden (mit Rimini Protokoll), Sonic Pedagogies (u. a. mit Salomé Voegelin), Shared Landscapes (u. a. mit Stefan Kaegi) und das Projekt Demokratische Existenzweisen (mit JAJAJA).
Prof. Dr. Mona Massumi
Institut für Berufliche Lehrerbildung, FH Münster
(© Dammann/FH Münster )
(© Dammann/FH Münster )
Dr.‘ Mona Massumi, ist Professorin für Berufspädagogik am Institut für berufliche Lehrerbildung des Münster Centrum für Interdisziplinarität der FH Münster. Zuvor unterrichtete sie einige Jahre als Lehrerin an einem Bonner Berufskolleg, war zeitweise als Pädagogische Mitarbeiterin an das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und mehrere Jahre an das Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln abgeordnet. In Ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Bildung, Bildungsprozessen und pädagogischer Professionalisierung im Kontext von Heterogenität und Bildungsbenachteiligung. Ihr Schwerpunkt liegt auf der erziehungswissenschaftlichen Migrationsforschung.
Prof. Dr. Andreas Petrik
Professur für Didaktik der Sozialkunde / Politische Bildung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Portraitfoto von Andreas Petrik 2023 (© Andreas Petrik)
Portraitfoto von Andreas Petrik 2023 (© Andreas Petrik)
Andreas Petrik fühlt sich am wohlsten, wenn er interaktive Bildungsformate konzipieren, durchführen und beforschen kann, am liebsten sind ihm dabei neben Zukunftswerkstätten, Rollen- und Planspielen soziale Experimente, in denen Menschen sich selbst und andere als politische Wesen (neu) entdecken und ggf. verändern können. Bevor er 2008 in Halle landete, arbeitete er an der Hamburger Uni und bei einigen außerschulischen politischen Bildungsträgern als Referent sowie an einer Gesamtschule und zwei Gymnasien als Lehrer. Seine zentrale Forschungsfrage lautet: Wie werden Menschen politisch und demokratisch und was tun wir, wenn beides nicht funktioniert?
Seine Dorfgründungssimulation ist mittlerweile zu einem Erhebungsinstrument für qualitative Bildungsforschung herangewachsen, das er mit seinem Team im BMBF-Projekt „Forschungsinstitut gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ) einsetzt. Dabei fokussiert er sowohl die Arbeit mit antidemokratisch eingestellten Schüler*innen als auch mit migrantisch geprägten Schulklassen.
Prof. Dr. Stefanie Kessler
Prof. für Soziale Arbeit, IU Internationale Hochschule
(© Privat)
(© Privat)
Stefanie Kessler ist seit 2021 Professorin für Soziale Arbeit an der IU Internationalen Hochschule. Aktuell ist sie im Dualen Studium am Studienort Hannover tätig. Sie forscht und arbeitet zu politischer Bildung im außerschulischen Kontext (Jugendbildung, offene Kinder- und Jugendarbeit etc.), zu Kooperationen mit Schule sowie zum Demokratielernen in Arbeitsorganisationen. In ihrer Lehre und als Sprecherin der Sektion Politik Sozialer Arbeit innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit befasst sie sich mit der politischen Dimension sozialarbeiterischer Praxis und Möglichkeiten der politischen Bildung im Studium Soziale Arbeit. Zuvor hat sie Anfang 2021 ihre Promotion zum Thema ‚Demokratielehre in Politikunterricht und Schule. Eine qualitativ-rekonstruktive Studie zu Lehrorientierungen von Politiklehrern/innen‘ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena abgeschlossen. Ihre Forschungspraxis und Lehrtätigkeit ist geprägt von ihrer Arbeit in der Praxis der politischen Jugendbildung sowie ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Organisationspädagogik im Institut für Pädagogik der Christian-Albrechts-Universität sowie der Bildungssoziologie in der Sozialen Arbeit an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.
Moderation: Wilfried Klein
Vorsitzender des Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e.V. , Geschäftsführender Vorstand des Gustav-Stresemann-Instituts (GSI) e.V., Bonn
(© Privat)
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Geboren 1964 in Bonn
1983 Abitur in Bonn
Studium in Marburg und Köln
1990-1992 Lehrerausbildung in Siegburg und St. Augustin
Seit 1993 hauptamtlich in der außerschulischen Bildungsarbeit & politischer Erwachsenenbildung tätig.
1996-2013 Leiter des Willi-Eichler-Bildungswerks, Köln
2013-2017 Grundsatzreferent bei der Landeszentrale für politische Bildung NRW, Düsseldorf
2018-2019 Leiter Fachbereich Förderung bei der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn
Nach sechs Jahren in Behörden und Förderung von politischer Bildung und Innovation zog es ihn "zurück an die (Bildungs-)Front".
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