Bundeskongress Politische Bildung - Sektion 10
Samstag 04. November 9:00-10:30
Eine entschlossene, starke EU, die sich einig ist in der Anerkennung von Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten, ist ein positives Zukunftsbild, dem derzeit jedoch viele Faktoren entgegenstehen. Die EU definiert sich als Wertegemeinschaft, trägt aber untereinander tiefgehende Konflikte über diese Werte aus. Gleichzeitig mangelt es auch in den einzelnen Politikfeldern der EU an der Anwendung dieser Werte, wie z.B. in der Flüchtlingspolitik oder der Wirtschaftspolitik. Diese Kluft zu überwinden, ist eine wichtige Zukunftsaufgabe, zu der insbesondere die politische Bildung einen Beitrag leisten kann. Folgenden Fragen möchte sich die Sektion widmen:
Welche Europabilder herrschen in den einzelnen Staaten vor? Wie stellen sich die EU-Bürgerinnen und Bürger die Zukunft der EU vor? Welche länderspezifischen Unterschiede gibt es?
Welche Veränderungen ergeben sich durch den Ukraine-Krieg?
Wie unterscheidet sich die osteuropäische Perspektive auf Europa von der westeuropäischen
Wie entwickeln sich die rechtspopulistischen Bewegungen in Europa? Sind sie Ausdruck einer kulturellen Gegenbewegung?
Welche Rolle kann die transnationale Zivilgesellschaft für eine gefestigte Europäische Union spielen?
Wie divers ist Europa und wo wird diese Diversität verhandelt?
Thesenpapiere
- Interner Link: Thesenpapier Isabell Hoffmann
- Interner Link: Thesenpapier Prof. Dr. Claudia Wiesner
- Interner Link: Thesenpapier Prof. Dr. Alexander Libman
- Interner Link: Thesenpapier Prof. Dr. Guido Thiemeyer
Podium
Isabell Hoffmann
(© privat)
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Isabell Hoffmann hat eupinions 2015 ins Leben gerufen als ein Projekt der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit Prof. Catherine E. De Vries und Nico Jaspers von Dalia Research (jetzt Latana). Als Expertin in Sachen Demokratie und Legitimität in der Europäischen Union verantwortete sie Forschungsprojekte zu der Rolle der nationalen Parlamente in der EU sowie zu Ursachen und Auswirkungen des Populismus, Nationalismus und Autoritanismus in Europa. Isabell hat Politikwissenschaft und Ökonomie am Institut d’études politiques de Paris (Sciences Po) studiert. Bevor sie 2008 zur Bertelsmann Stiftung kam, arbeitete sie als politische Redakteurin für die Wochenzeitung Die Zeit.
Prof. Dr. Guido Thiemeyer
Prof. für Neuere Geschichte, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
(© privat)
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Prof. Dr. Guido Thiemeyer studierte Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln. Er war Promotionsstipendiat des Deutschen Historischen Instituts Paris und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen.
Neben seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent und Hochschuldozent an der Universität Kassel übernahm er Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Siegen, Köln und Heidelberg. Von 2010 bis 2013 war er Professeur associé d´histoire contemporaine an der Universität Cergy- Pontoise.
Seit Oktober 2013 ist Guido Thiemeyer als Professor für Neuere Geschichte an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind:
Internationale Geschichte Europas im 19. und 20. Jahrhundert,
Geschichte der Europäischen Integration,
Geschichte der internationalen Währungsbeziehungen.
Prof. Dr. Alexander Libman
Prof. für Politikwissenschaft, FU Berlin, Osteuropa-Institut
(© privat)
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Alexander Libman ist Professor für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Osteuropa und Russland an der Freien Universität Berlin.
Seine Forschung befindet sich an der Grenze zwischen Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre und beschäftigt sich insbesondere mit der Funktionsweise autoritärer Staaten, russischer Außen- und Innenpolitik, sowie der internationalen Kooperation von Autokratien.
Zu seinen zuletzt erschienen Büchern gehören unter anderem "Historical Legacies of Communism: Modern Politics, Society and Economic Development" (Cambridge University Press) und "Authoritarian Regionalism in the World of International Organizations" (Oxford University Press).
Für seine Forschung wurde er mit dem Knut Wicksell Prize der European Public Choice Society und dem Gordon Tullock Prize der Public Choice Society ausgezeichnet.
Prof. Dr. Claudia Wiesner
Prof. für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration, Hochschule Fulda
(© privat)
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Prof. Dr. Claudia Wiesner ist Jean Monnet Chair und Professorin für Politikwissenschaft an der Fulda University of Applied Sciences sowie adjunct professor an der Universität Jyväskylä/Finnland. Sie leitet mehrere internationale Forschungsprojekte und -Netzwerke und ist eine geschäftsführende Direktorin des Forschungsinstituts Point Alpha e.V.. Zudem war sie Visiting Fellow am Center for European Studies der Harvard University, der New York University, dem Robert Schumann Centre for Advanced Studies des European University Institute (EUI) und dem Wissenschaftszentrum Berlin.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind vergleichende Forschung zu Demokratie in der EU und ihren Mitgliedstaaten, vergleichende Forschung zu Politikinnovationen und Modellprojekten sowie Kernkonzepte der Politikwissenschaft. Sie hat ihre Schriften bei Verlagen wie Palgrave Macmillan, Routledge und Nomos sowie in peer-reviewed journals wie dem Journal of European Integration, Contemporary Political Theory und der Politischen Vierteljahresschrift (PVS) publiziert.
Moderation: Benedikt Widmaier
DVPB-Beisitzer und langjähriger politischer Bildner
Benedikt Widmaier (© Privat)
Benedikt Widmaier (© Privat)
Politikwissenschaftler, von 1998 bis 2022 Direktor der Akademie für politische und soziale Bildung „Haus am Maiberg“, Landesvorsitzender Hessen der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DVPB) und Mitglied im Bundesvorstand für den Arbeitsbereich Politische Jugend- und Erwachsenenbildung, Redakteur beim „Journal für politische Bildung“ und Mitherausgeber der Schriftenreihe „Non-formale Politische Bildung“ im Wochenschau Verlag/Frankfurt, umfangreiche Publikationstätigkeit, z.Zt. insbesondere zum Verhältnis von politischer Bildung und exremismuspräventiver Demokratieförderung