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Gesellschaftstheorien, Zeitdiagnosen und Zukunftserzählungen | 15. Bundeskongress Politische Bildung 2023 | bpb.de

15. Bundeskongress Politische Bildung Kongressthema Programmübersicht Sektionen Workshops Workshops, Freitag 03. November 9:00 bis 10:30 Uhr Workshops, Freitag 03. November 11:00 bis 12:30 Uhr Workshops, Freitag 03. November 14:00 bis 16:00 Uhr Workshops, Samstag 04. November 9:00 bis 10:30 Uhr Workshops, Samstag 04. November 11:00 bis 12:30 Uhr

Gesellschaftstheorien, Zeitdiagnosen und Zukunftserzählungen Hauptgebäude - Kleiner Saal

/ 4 Minuten zu lesen

Bundeskongress Politische Bildung - Sektion 1

Freitag 03. November 9:00-10:30

Gesellschaftstheorien und Zeitdiagnosen versuchen die komplexen Zusammenhänge des sozialen Miteinanders in Worte zu fassen und auf diese Weise diskutierbar zu machen. Sie sind Ausgangspunkt für ein kritisches Überdenken gegenwärtiger Zustände und die Formulierung wünschenswerter Veränderungen für die Zukunft. Sie speisen und beeinflussen soziale Bewegungen und befeuern die intellektuelle Auseinandersetzung. Stimmt aber die häufig gestellt Diagnose, dass die Zeit der Utopien - der positiven Zukunftserzählungen - vorüber ist, weil sie angesichts der vielen düsteren Zukunftsprognosen ihre Überzeugungskraft verloren haben? Oder gibt es nicht nach wie vor positive Zukunftserzählungen, wie z.B. die Vorstellung von einem machtsensiblen, pluralen Zusammenleben, das sich durch Bildung und kritische Selbstreflektion erreichen lässt? Insbesondere die folgenden Fragestellungen sollen diskutiert werden:

Foto aus Sektion 1 des 15. Bundeskongress Politische Bildung. (© bpb)

  • Welche Bedeutung haben Gesellschaftstheorien und Zeitdiagnosen für die politische Bildung?

  • Welche Funktionen kann die (Aussicht auf eine gute) Zukunft für das Zusammenleben im Jetzt haben?

  • Was bedeutet es, wenn der „Glaube“ an eine gute Zukunft verloren geht, welchen Raum eröffnet das für Prediger*innen des Irrationalen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Verlust an positiven Zukunftsbildern und der Faszination für Verschwörungserzählungen?

  • Inwiefern kann oder soll politische Bildung an einer positiven und inklusiven Zukunftserzählung mitwirken?

  • Welchen Beitrag soll politische Bildung in unserer postmigrantischen Gesellschaft leisten, so dass eine Dominanzkultur der Mehrheitsgesellschaft gegenüber marginalisierten Gruppen überwunden werden und sich ein transkulturelles Bewusstsein entwickeln kann?

  • Wer wird bei der Behandlung von Zukunftsfragen gehört und beteiligt? Um wessen Zukunft geht es eigentlich?

Thesenpapiere

Podium

PD Dr. Alexander Bogner

Institut für Technikfolgenabschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien

Alexander Bogner war von 2000 bis 2002 Forschungsassistent am IHS und ist seit 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ITA. Er absolvierte zwischen 2006 und 2009 Forschungsaufenthalte an der Universität Basel, an der LMU München, am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main sowie an der California State University in Sacramento. 2010/11 war er Assistenzprofessor am Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt; seit 2011 ist er als Senior Scientist wieder am ITA und dort vor allem für den Arbeitsbereich "Governance kontroverser Technologien" verantwortlich. Er hat Lehraufträge an österreichischen und deutschen Universitäten wahrgenommen, und zwar zu den Themen Gesellschaftsdiagnosen, Wissenschaftsforschung sowie Methoden empirischer Sozialforschung.

Von 2017 bis 2019 hatte Alexander Bogner eine Professor für Soziologie an der Universität Innsbruck. Seit 2019 ist er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS).

Prof. Dr. Nikita Dhawan

Professorin für Politische Theorie und Ideengeschichte, TU Dresden

(© TU Dresden)

Nikita Dhawan ist Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte an der TU Dresden. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind globale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Demokratie und Entkolonialisierung. 2017 erhielt sie den Käthe-Leichter-Preis für herausragende Leistungen in der Frauen- und Geschlechterforschung sowie für die Unterstützung der Frauenbewegung und die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter. Sie hatte zahlreiche internationale Gaststipendien.

Ausgewählte Publikationen:

  • Impossible Speech: On the Politics of Silence and Violence (2007);

  • Reimagining the State: Theoretical Challenges and Transformative Possibilities (Hrsg., 2019);

  • Rescuing the Enlightenment from the Europeans: Critical Theories of Decolonization (im Erscheinen).

Im Jahr 2023 erhielt sie die Gerda-Henkel-Gastprofessur an der Stanford University und das Thomas Mann Fellowship.

Prof. Dr. Sabine Hark

(© Heinrich Böll-Stiftung, Stephan Röhl)

Prof. Dr. Sabine_ Hark; Professur für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung und wissenschaftliche Direktor*in des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) an der TU Berlin.

Jüngste Publikationen: Gemeinschaft der Ungewählten. Umrisse eines politischen Ethos der Kohabitation, Berlin 2021 (Suhrkamp Verlag); Die ungleiche Universität. Diversität, Exzellenz und Anti-Diskriminierung, Wien 2023 (Passagen Verlag)

Prof. Dr. Tonio Oeftering

Professur Politische Bildung/Politikdidaktik, Universität Oldenburg

(© Privat)

Prof. Dr. Tonio Oeftering ist Universitätsprofessor für Politische Bildung/Politikdidaktik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Politische Theorie und Politische Bildung, Außerschulische politische Jugend- und Erwachsenenbildung, Politische und Kulturelle Bildung und Menschenrechtsbildung. Er ist u.a. Gründer und Co-Sprecher der Arbeitsgruppe Außerschulische politische Jugendbildung und politische Erwachsenenbildung (AJEB) der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) und war Landesvorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (DVPB) in Niedersachsen sowie Bundesvorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (DVPB).

Moderation: Thomas Krüger

Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung

(© Jordis Antonia Schlösser)

Thomas Krüger begann seine politische Karriere 1989 als eines der Gründungsmitglieder der Sozialdemokraten in der DDR (SDP) und blieb bis 1990 deren Geschäftsführer in Berlin (Ost) und Mitglied der Volkskammer in der DDR. Als Erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters in Ost-Berlin war er 1990 bis 1991 tätig sowie als Stadtrat für Inneres beim Magistrat Berlin und in der Gemeinsamen Landesregierung. Von 1991 bis 1994 war er Senator für Jugend und Familie in Berlin. Als Mitglied des Deutschen Bundestages war er in den Jahren 1994 bis 1998 aktiv, bevor er eine zweijährige Erziehungspause nahm. Seit Juli 2000 ist er Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.

Fussnoten

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