Sektion 8: Besser mit Gefühl? Emotionalisierende Zugänge politischer Bildung
In Bildungsprozessen sind Gefühl und Verstand keine getrennten, sondern ineinander verwobene Sphären. Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden in der politischen Bildungspraxis nicht allein über rationale Zugänge erreicht. Für die außerschulische Bildung ist vor allem im Umgang mit bestimmten, oft schwer erreichbaren Zielgruppen die emotionale Beziehungsarbeit für Bildungsprozesse unentbehrlich. Interkulturelle, internationale und historische politische Bildung setzt bewusst emotionalisierende Methoden, Medien, Orte (Gedenkstätten) und Akteure (Zeitzeugen) ein. Aktuell eröffnen virtuelle Emotionsräume wie Game Based Learning, Serious Games und Gamification neue Erfahrungs- und Lerngelegenheiten.
Welche Rolle spielen Emotionalität und Rationalität in der politischen Bildung? Welche emotionalen Zugänge (Formate, Methoden) werden in der politischen Bildung eingesetzt und mit welchen Erfahrungen? Gibt es Bildungsinhalte, die einen emotionsbasierten Zugang fordern, während bei anderen Themen vor allem Rationalität angemessen ist? Wie ist mit "staatlich verordneter Betroffenheit" umzugehen (z.B. einem "verordneten" Gedenkstättenbesuch)? Ist nicht Rationalität eine Grundvoraussetzung für Mündigkeit und Urteilsfähigkeit? Welche Fragen ergeben sich aus einem emotionalisierten Zugang zu politischen Fragestellungen oder Sachverhalten im Kontext des Überwältigungsverbots (Beutelsbacher Konsens)?
Referent_innen:
Interner Link: Mo Asumang , Journalistin und RegisseurinInterner Link: Patrick Siegele , Anne-Frank-Zentrum BerlinInterner Link: Prof. Dr. Volkhard Knigge , Friedrich-Schiller-Universität JenaInterner Link: Dr. Annette Petri , Gymnasium Gernsheim
Moderatorin: Nadia Kailouli, ARD