Ausgrenzung und Diskriminierung dürfen in einer Demokratie nicht sein - und trotzdem gibt es sie. Menschen werden diskriminiert, weil sie nicht deutsch aussehen oder sprechen. Sie werden ausgegrenzt, weil sie eine Behinderung haben und andere Dinge brauchen, um ihren Alltag leben zu können. Sie werden ausgegrenzt aufgrund ihres sozialen Status, ihres Geschlechts oder ihrer Religion.
Die Referent*innen der Interner Link: Sektion beleuchteten unterschiedliche Aspekte:
Während Prof. Stephan Bundschuh (Hochschule Koblenz) von der Integration von Sinti und Roma in den Schulalltag sprach, ging Nuran Yiğit, Beraterin für Antirassismus und Antidiskriminierung, auf Empowerment-Strategien als Konzept für die politische Bildung ein. Stefan Liebig von der Uni Bielefeld sprach zum Verhältnis von Ungleichheit und Ungerechtigkeit und die Rehabilitationswissenschaftlerin Prof. Anne Waldschmidt ging auf die Herausforderungen der Inklusion von Menschen mit Behinderung ein.
Während des Livestreams aus der Uni sollten interessierte Anwesende die Möglichkeit haben, Fragen, Ideen und Anmerkungen in die Diskussion der Fachleute hineinzugeben.
Nur: So richtig in Gang kommen wollte der Dialog nicht. Die Themen waren zum Teil zu komplex, zum Teil nicht praktisch genug, die Distanz zwischen dem Kongress und der Runde in Marxloh war nicht nur physisch zu groß. Wer sich nicht damit auseinandergesetzt hat, kann mit Begriffen wie Empowerment und Powersharing nur schwer etwas anfangen, wenn sie nicht erklärt werden. Die Integration von Romakindern in Koblenzer Schulen stellt vor Verantwortiche vor völlig andere Herausforderungen als in Duisburg, somit können Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz nur bedingt auf das Ruhrgebiet übertragen werden. Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist wichtig – aber das ist, hart gesagt, nicht Marxlohs Problem. Nachfragen von den Menschen im Stadtteil konnten zwar gestellt werden, wurden aber während der Podiumsdiskussion der Expert*innen nicht aufgegriffen.
"Die, die auf dem Kongress sprechen, sind die, die die Realität gestalten. Aber die, die hier sind, sind die Realität, und die werden nicht gehört“, sagte einer der Anwesenden.
Die Idee, die Themen des Kongresses in die Stadt zu tragen, war eine gute, darin waren sich die Organisatoren vor Ort einig. Gut ausgeführt wird sie, wenn eine Diskussion stattfindet, die die Bedürfnisse vor Ort berücksichtigt, anschaulich ist und tatsächlich einen Dialog anstößt, in dem beide Seiten gehört werden.
von Alexandra Gehrhardt
Die Externer Link: ruhrbarone sind Kooperationspartner des Medienbunker Duisburg, der für den 13. Bundeskongress Politische Bildung die Videoreihe Interner Link: "Das sagt Du!" produziert.
Übertragung von Sektion 4: "Exklusion - Inklusion"