Beschreibung
Deutsche Staatsbürger/-innen ab 18 Jahren dürfen wählen gehen, sie stellen aber nur drei Viertel der Bevölkerung dar. Das Wahlrecht ist damit als zentrales demokratisches Beteiligungsrecht nicht für alle verfügbar. Der demografische Wandel mit seinem stetig steigenden Anteil älterer Menschen, aber auch die steigende Anzahl von Migrant/-innen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erfordert ein Nachdenken über die Loslösung des Wahlrechts vom Alter der Volljährigkeit und der Staatsbürgerschaft, um Ungleichheiten in der Zivilgesellschaft auszugleichen.
Die Zahl älterer Menschen und damit auch der Wähler/-innen nimmt immer weiter zu – bei gleichzeitiger Abnahme des Anteils junger Menschen. Der Anteil Wahlberechtigter über 60 Jahre lag bei der jüngsten Bundestagswahl bei rund 27 %, während der Anteil der 18- bis 25-Jährigen lediglich 8,1 % ausmachte. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in Deutschland ist jetzt bereits absehbar, dass sich dieses Verhältnis noch weiter zu Gunsten der älteren Wähler/-innen verschieben wird.
Werden z.B. durch die Zunahme der Anzahl älterer Wähler/-innen auch zunehmend politische Entscheidungen zu Gunsten dieser Altersgruppe und zu Ungunsten der jüngeren Generation getroffen? Die öffentliche Diskussion um den aktuellen Koalitionsvertrag der Großen Koalition wurde bereits durch Äußerungen geprägt, die dort politische Absichtserklärungen z.B. bei der Rente sahen, die der älteren Generation zu Gute kommen, aber später von den jungen Menschen bezahlt werden müssen.
Anhand von Thesen, Fakten und Erfahrungen soll zunächst eine inhaltliche Diskussion erfolgen, die durch Erkenntnisse aus Projekten und der Bildungsarbeit angereichert werden. In einem weiteren Schritt sollen gemeinsam Ideen für ein den Anforderungen an die moderne Zivilgesellschaft gerecht werdendes Wahlrecht entwickelt und die Rolle der politischen Bildung zur Initiierung, Begleitung und Vermittlung dieses Prozesses entwickelt werden.
Institution
Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB)
Referent
Boris Brokmeier
Zeit/Ort
21.03.
11.00-12.30 Uhr
Format
Diskussion, interaktives Brainstorming