Beschreibung
Welche Kompetenzen muss Schule fördern, um ein gleiche Teilhabe in einer Gesellschaft unabhängig der Herkunft zu sichern? Die Debatte um Inklusion in und durch Bildung geht häufig von einem defizitären Bild von Lernenden mit Migrationshintergrund aus: es gelte, sprachliche und sonstige Bildungsdefizite aufzuholen. Welche Kompetenzen müssen aber alle Lernenden, ganz unabhängig von ihrer Herkunft, für ein Zusammenleben und -handeln in pluralistischen und diversen Gesellschaften erwerben?
2013 hat der Europarat ein Projekt ins Leben gerufen, das eine Antwort auf diese Frage erarbeiten soll: eine ExpertInnengruppe des Europarates entwickelt zur Zeit Rahmenempfehlungen zu Kompetenzen für demokratische Kultur und interkulturellen Dialog. Die Arbeit verortet sich im Kontext der Empfehlung "on ensuring quality education", welcher der Gedanke zugrunde liegt, dass Bildung nicht nur für den Arbeitsmarkt qualifizieren, sondern auch auf aktive und soziale und politische Beteiligung vorbereiten müsse. Die Arbeit an den Rahmenempfehlungen geht zudem davon aus, dass eine aktive demokratische Beteiligung Kompetenz im Umgang mit kultureller Diversität voraussetzt. Demokratische und interkulturelle Kompetenz werden somit grundlegend miteinander verschränkt und zum Bildungsauftrag von Schulen gehörend betrachtet. Ende 2014 wurde eine erste Phase des Projektes beendet, in der die Komponenten des Kompetenz-Modells erarbeitet wurden, 2015 wird die Arbeit mit der Entwicklung und Erprobung von Deskriptoren fortgesetzt.
In diesem Workshop sollen das Projekt und seine bisherigen Ergebnisse vorgestellt werden. Vor allem soll aber auch diskutiert werden, inwieweit eine stärkere Gewichtung von Demokratie- und interkultureller Kompetenz in der schulischen Bildung einen Beitrag zu besseren Grundvoraussetzungen demokratischer Teilhabe – unabhängig von der Herkunft der Lernenden – leisten können.
Institution
The European Wergeland Centre
Referentin
Zeit/Ort
20.03.
11.30-13.00 Uhr
Format
Diskussion und Gruppenarbeit