Beschreibung
Vom Bruttonationalglück in Bhutan übers Buen Vivir in Südamerika hin zu Initiativen der UN und EU - das Thema Glück entert die politische Sphäre. Entsprechend bietet es eigentlich viel Stoff für die politische Bildung: von den klassischen philosophischen Betrachtungen zu Glück als Politikziel und dem "pursuit of happiness" zu aktuellen und konkreten ökonomisch-politischen Fragestellungen, wie sie etwa die Beiträge von Wilkinson/Pickett ("Gleichheit ist Glück" 2010) und von Skidelsky ("Wie viel ist genug?" 2013) behandeln. Doch die vielfältigen Ansatzpunkte werden offenbar noch wenig genutzt.
Begleitend zur abstrakt-theoretischen Behandlung lädt das Thema Glück zudem auch die konkrete und persönliche Ebene ein. Vom "Was macht mich glücklich?" (Glück als subjektives Wohlbefinden auf der individuellen Ebene) lassen sich leicht viele Brücken bauen zu politischen Fragen des "Wie wollen wir miteinander leben?". Hier ergeben sich auch Chancen, neue attraktive Zugänge für politische Bildung zu entwickeln.
Im pädagogischen Bereich scheint Glück bisher vorwiegend im sozialen Lernen verortet, so etwa auch beim "Schulfach Glück" (Fritz-Schubert 2008). Von Stärkung der Selbstkompetenz ist der Übergang zu Selbstoptimierung fließend, etwa um die Resilienz des Lernenden im stressigen Schul- und Unialltag zu stärken (so bei der "Positive Education" in den USA). Diese Tendenzen zeigen, dass eine kritische Perspektive nötig ist, wenn Glück zum Thema von Bildungsarbeit wird!
Im Workshop sollen die grundlegenden Möglichkeiten aufgezeigt und bestehende methodische Ansätze knapp vorgestellt und diskutiert werden. Ziel des Workshops ist auch eine Vernetzung interessierter Akteure zum Thema, mit der Idee eine vertiefende Weiterarbeit in Theorie und Praxis zu vereinbaren.
Institution
Uni Kassel / freiberuflich
Referent
Zeit/Ort
20.03.
14.30-16.30 Uhr
Format
Vortrag und Diskussion