Beschreibung
Der Ansatz meines Workshops basiert auf der These, dass die politische Bildung auf den in der Ausschreibung skizzierten Rückzug aus der Politik frühzeitig reagieren und ihre bislang praktizierte Zurückhaltung bezüglich des Bildungsziels Partizipation ablegen sollte. Jungen Menschen muss schon in der Schule Gelegenheit geboten werden, in politische Aktion zu kommen, wobei zahlreiche Anregungen und Reflexionen direkter Praxiserfahrung – vor allem befördert durch das bundesweite Förderprogramm Demokratisch Handeln – verdeutlichen, dass Selbstwirksamkeitserfahrungen in der politischen Bildung schon bei Kindern und Jugendlichen Früchte tragen und sich als ein wichtiger Motor für deren politische Partizipation erweisen. Als ein interessantes Beispiel für die Emergenz und Kreativität eines partizipativen und selbstbestimmten Demokratielernens in der Schule erweist sich dabei das vor allem in Baden-Württemberg beliebte Lernmodell "Schule als Staat", das ich in meinem Workshop vorstelle. Bei diesem Großplanspiel werden staatlich-politische sowie makro- und mikroökonomische Zusammenhänge simuliert und in realitätsnaher Weise Entscheidungsprozesse, staatliche Organisationen und das Wirtschaftssystem für die teilnehmende Schulgemeinde erlebbar gemacht. Folgende Thesen werde ich in meinem Workshop entfalten bzw. zur Diskussion stellen:
Bei "Schule als Staat" eröffnen sich besondere Lernchancen für ein Demokratielernen auf den Ebenen Herrschaftsform/Gesellschaftsform/Lebensform.
Die Simulation macht die für Schüler/innen so abstrakten politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Vorgänge in einem Staat anschaulich und nachvollziehbar; der spielerische Zugang zur Realität bewirkt eine hohe Motivation und führt zu wirksamen Erfahrungen von Demokratie als Handlungskompetenz sowie von demokratischen Werthaltungen.
Institution/Referent
Eduard-Mörike-Gymnasium Neuenstadt (B.-W.)
Helmolt Rademacher
Zeit/Ort
20.03.
14.30-16.30 Uhr
Format
Vortrag, Filmbeispiel, Diskussion