Vor dem Gesetz sind alle Bürgerinnen und Bürger gleich. Das ist eine der wichtigsten Grundlagen der Demokratie. Auch gibt es Regelungen, die für Chancengerechtigkeit und Schutz vor Diskriminierung sorgen sollen, wie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz oder die unterschiedlichen Gleichstellungsgesetze auf Länderebene. Trotzdem wird in Politik, Medien und Wissenschaft zunehmend darüber diskutiert, inwiefern auf nationaler, aber auch auf europäischer und globaler Ebene die Klüfte zwischen den Menschen größer werden und sich Ungleichheiten verschärfen und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind.
Der Kongress will aktuelle Befunde über asymmetrische Entwicklungen zur Diskussion stellen. Dabei werden neuere Themen, wie z.B. Big Data oder Neuro-Enhancement, aber auch "klassische" Fragestellungen, wie Diskriminierung und soziale Ungleichheit, thematisiert. Insbesondere soll es um Entwicklungen gehen, die aktuell an Relevanz gewinnen und über die bereits Debatten in den Medien angestoßen wurden, bei denen aber in breiten Bevölkerungsschichten noch Orientierungsbedarf besteht. Dazu gehören z.B. die Entstehung von Daten- und Technologiemonopolen, der in diesem Zusammenhang prognostizierte Einfluss auf menschliches Konsum- und Kommunikationsverhalten, veränderte Wertschöpfung, das Verschwinden der Arbeit und daraus resultierende gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Veränderungen.
Leitfragen sind demnach: Welche (neuen) Asymmetrien entwickeln sich aktuell und welche Auswirkungen auf die Demokratie lassen sich absehen? Auf welche Weise entstehen Ungleichheiten und Asymmetrien? Wie viel Ungleichheit verträgt eine demokratische Gesellschaft und wie kann man diesem scheinbaren Automatismus des Auseinanderdriftens entgegenwirken, sofern dieser als problematisch eingeschätzt wird? Wer ist gefragt und wo liegt die besondere Aufgabe politischer Bildung?
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