Jetzt die Projekte aus Baden-Württemberg kennenlernen, die im Jahr 2023 im Aktiv-Wettbewerb ausgezeichnet wurden.
Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen
Im Projekt "Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen" von Sicherer Hafen Mannheim aus Mannheim in Baden-Württemberg wurde durch das Bündnis, bestehend aus derzeit 40 Einrichtungen, im Austausch mit der Politik erwirkt, dass Mannheim im Jahr 2019 per Gemeinderatsbeschluss als "Sicherer Hafen" erklärt wurde. Zudem stimmte der Oberbürgermeister Kurz 2020 gegenüber Bund und Land zu, dass 50 weitere Geflüchtete aufgenommen werden könnten. Für 2022 und 2023 übernimmt die Stadt Mannheim die Patenschaft für ein SEA EYE-Seenotrettungsschiff, verbunden mit einer Fördersumme von jährlich 5.000 Euro. Weiter schloss sich die Stadt dem bundesweiten Bündnis "Sicherer Häfen" und der "Internationalen Allianz der Städte Sicherer Hafen" an. Im Rahmen des Projekts findet ein Austausch sowie Diskussionen mit Kommunal- und teilweise auch Landespolitiker*innen statt, um diese auf das Thema aufmerksam zu machen. Seit Anfang 2022 wird mit Mitgliedern des Gemeinderats gemeinsam die Idee eines langfristig und interdisziplinär angelegten Konzepts zur Aufnahme, Unterbringung, Beratung und Integration geflüchteter Menschen in Mannheim in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erörtert. Das Bündnis steht dazu ebenfalls im Austausch mit dem Mannheimer Regierungspräsidium und der Stadtverwaltung. Die 15 ehrenamtlichen Engagierten des Bündnisses setzen sich zudem für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Flucht und Aufnahme von schutzsuchenden Menschen in Form von Informationsveranstaltungen, politischen Podiumsdiskussionen, kulturellen Veranstaltungen und Vorstellungen an Schulen ein. Dazu zählen auch zahlreiche Vorträge, aber auch Lesungen, Konzerte und Filmvorführungen.
Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 4.000€
Projektträger: Sicherer Hafen Mannheim
Standort: 68159 Mannheim
E-Mail: E-Mail Link: info@sicherer-hafen-mannheim.de
Internet: Externer Link: www.sicherer-hafen-mannheim.de
Ein Sinto als Namensgeber: die Ausstellung 'Vinzenz Rose. Mensch! Sinto! KZ-Häftling! Bürger.Rechtler! - Einer von uns?!
Im Projekt "Ein Sinto als Namensgeber: die Ausstellung 'Vinzenz Rose. Mensch! Sinto! KZ-Häftling! Bürger.Rechtler! - Einer von uns?!'" der Bildungspartnerschaft Realschule Obrigheim und KZ-Gedenkstätte Neckarelz aus Obrigheim in Baden-Württemberg haben 14 Schüler*innen über zwei Jahre lang eine Ausstellung zu Vinzenz Rose erarbeitet. Die Schüler*innen setzen sich für die Umbenennung ihrer Realschule nach dem Sinto Vinzenz Rose, einem KZ-Häftling und lokalen Aktivisten, ein. Die Ausstellung diente als Informationsgrundlage für den Meinungsbildungprozess zur Umbenennung. Die Schüler*innen engagieren sich im Rahmen des Projekts außerschulisch in einer Geschichts-AG, um Aufklärungsarbeit zu Antiziganismus sowie lokale Erinnerungsarbeit zu leisten. Für die Erstellung der Ausstellung sichteten die Schüler*innen Quellen und besuchten Orte der Verfolgungsgeschichte von Vinzenz Rose, wie Auschwitz, und Natzweiler sowie Orte, an denen er als Bürgerrechtler wirkte. Auf Basis dieser Vorarbeiten erstellten sie eine Ausstellung, die in der Schule gezeigt und mit einem Begleitprogramm im Unterricht bearbeitet wurde. Die beteiligten Schüler*innen boten Führungen, auch für Personen außerhalb des Schulkontextes, an. Die Ausstellung wird verliehen und unter anderem im Bildungshaus der Gewerkschaft Ver.di in Mosbach, in der KZ-Gedenkstätte Neckarelz und im Dokumentationszentrum der deutschen Sinti und Roma in Heidelberg gezeigt. Die Ausstellung wurde vor 250 Interessierten, im Beisein von Romani Rose, dem Neffen von Vinzenz Rose, und der überregionalen Presse eröffnet. Auf TikTok erzielte das Projekt mit einem Video über die Ausstellung 18.500 Klicks. Das Projekt wird von 14 Schüler*innen ehrenamtlich sowie von einer Lehrkraft durchgeführt.
Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 4.000€
Projektträger: Bildungspartnerschaft Realschule Obrigheim und KZ-Gedenkstätte Neckarelz
Standort: 74847 Obrigheim
E-Mail: E-Mail Link: edin_bernhard@web.de
Instagram: Externer Link: rsogeschichteag
TikTok: Externer Link: @rsogeschichteag
Ewald Jauch und die Kinder vom Bullenhuser Damm
Im Projekt "Ewald Jauch und die Kinder vom Bullenhuser Damm" von Jörg Schlenker und Carmen Pestka aus Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg entstand eine Ausstellung zum aus Schwenningen stammenden SS-Oberscharführer Ewald Jauch. Die zwei Engagierten erstellten auf Basis eigener tiefgehender historischer Recherchen die Ausstellung und eine Begleitbroschüre. Gezeigt wurden die Ergebnisse drei Wochen lang in der Stadtbibliothek in Schwenningen. Sie rückten in den Mittelpunkt, wie der Schwenninger Bürger, Gastwirt, Familienvater zum Kindermörder wurde. Die Ausstellung macht anhand der Biografie konkret und lokal die Lüge sichtbar, niemand hätte etwas mitbekommen und die Täter*innen nicht gekannt. Die Ausstellng nimmt damit auch die mangelnde Aufarbeitung und Verfolgung von Täter*innen in der Nachkriegszeit in die Kritik. Die Ausstellungseröffnung wurde von der Theater-AG des Gymnasiums am Deutenberg umrahmt und von rund 120 Personen besucht. Die Ausstellung hatte vom 15. April bis zum 17. Mai 2023 rund 1.286 Besucher*innen. Fast 400 Personen besuchten die Veranstaltungen des Rahmenprogramms. Nach dem Ende der Ausstellung wurden weiter Vorträge an Schulen gehalten. Das Projekt wird von zwei Ehrenamtlichen umgesetzt.
Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 2.000€
Projektträger: Jörg Schlenker/Carmen Pestka
Standort: 78056 VS-Schwenningen
E-Mail: E-Mail Link: info@kinder-vom-bullenhuser-damm.de
"rainbow-refugees" nachhaltige Integration
Das Projekt "’rainbow-refugees’ nachhaltige Integration“ des Aidshilfe Schwäbisch Gmünd e. V. aus Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg bietet homosexuellen Geflüchteten Wohnraum in Einzelzimmern und ambulante Betreuung an und berät und befähigt diese, sich ehrenamtlich und/oder politisch aktiv einzubringen. Seit 2017 wurden 27 Menschen in dem Wohnprojekt aufgenommen und 34 Menschen ambulant betreut. Die meisten von ihnen sind mehrfach traumatisiert und benötigen deshalb besonders intensive und individuelle Betreuung. Das Projekt ist eine Maßnahme zur nachhaltigen Integration und zielt auf eine persönliche und berufliche Perspektive dieser Menschen. Die Geflüchteten sollen schneller als üblich mit entsprechendem (Nachhilfe-)Unterricht dazu befähigt werden, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Neben dem Spracherwerb wird auch politische Bildung vermittelt und Interesse an politischem Geschehen geweckt. Mehrere Teilnehmende konnten für die Mitarbeit im städtischen Integrationsbeirat oder für ehrenamtliche Tätigkeiten sowie kirchliches Engagement gewonnen werden. Das Projekt wird von sieben Ehrenamtlichen und vier Hauptamtlichen durchgeführt.
Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 4.000€
Projektträger: Aidshilfe Schwäbisch Gmünd e. V.
Standort: 73525 Schwäbisch Gmünd
E-Mail: E-Mail Link: info@aidshilfe-gmuend.de
Internet: Externer Link: www.aidshilfe-gmuend.de
Facebook: Externer Link: Aidshilfe Schwäbisch Gmünd e. V.
TANDEMS
Das Projekt "TANDEMS" des Flüchtlingshilfe Karlsruhe e. V. aus Karlsruhe in Baden-Württemberg vermittelt seit 2018 Ehrenamtliche mit Personen, die neu in Deutschland angekommen sind. Im Jahr 2023 wurden 124 solcher Zweierteams gebildet. Ziel des Angebots ist es, Geflüchteten eine stetige Begleitung beim Ankommen in Deutschland und der Integration unterstützend zur Seite zu stellen. Dabei steht die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund. Zudem sollen etwaige Ängste und Vorurteile abgebaut werden. Durch die entstandenen, äußerst vielfältigen Kontakte wird ermöglicht, zusammen mit den Geflüchteten Lebensläufe zu erstellen, nach Praktikums-, Ausbildungs-, Studien- und Arbeitsplätzen zu suchen sowie individuelle Bewerbungstrainings durchzuführen. Dabei werden die Teilnehmenden in die verschiedensten Sektoren vermittelt. Einige von Ihnen wirken selbst im Team der Ehrenamtlichen mit und geben ihre Erfahrungen als Peers weiter. Im Jahr 2018 konnten im Projekt 16 Tandems gebildet werden. Die Anzahl der Tandems wuchs stetig über die Jahre. Aktuell gibt es 124 aktive Tandems.
Preisgeld im Aktiv-Wettbewerb 2023: 2.000€
Projektträger: Flüchtlingshilfe Karlsruhe e. V.
Standort: 76131 Karlsruhe
E-Mail: E-Mail Link: koordinatorin@fluechtlingshilfe-karlsruhe.de
Internet: Externer Link: www.fluechtlingshilfe-karlsruhe.de
Facebook: Externer Link: fluechtlingshilfe.karlsruhe
Instagram: Externer Link: fluechtlingshilfe.karlsruhe