Traditionelle Rollenbilder, die die Frau zuhause, in der Kinderbetreuung, der Haushaltsführung und bei der Pflege von Angehörigen verorten, sind in den letzten Jahrzehnten erodiert. Die Frauenerwerbsquote ist stetig gestiegen, gleichzeitig ist die Beteiligung von Männern an Putz- und Haushaltstätigkeiten, aber auch im Bereich Sorge und Fürsorge eher gering geblieben. Gleichstellung erfordert heute, dass Frauen wie Männer ihre Karrieren mit Fürsorgearbeit in unterschiedlichen Familienphasen vereinbaren können. Damit stellt sich die zentrale Frage, wer heute anstelle der "Hausfrau" die Fürsorge-Arbeiten (Care-Arbeiten) übernimmt, die in in der Vergangenheit nur wenig gesellschaftliche oder gar monetäre Anerkennung erfahren haben?
Gemeinsam mit
Christine Vogler (Deutscher Pflegerat e.V.),
Prof. Dr. Hildegard Theobald (Universität Vechta),
Antonia Ramos (Respect Berlin) und
Stefan Marx (Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
diskutierten wir darüber, was auf politischer Ebene getan werden sollte, um Ausbeutung in diesem Bereich zu verhindern und wie Carearbeit in der öffentlichen Wahrnehmung sichtbarer und stärker wertgeschätzt werden kann. Wie sähe ein Modell aus, das ökonomisch und ethisch für die Arbeitnehmer/innen und geringverdienenden Familien langfristig tragbar ist?
Die Veranstaltung wurde moderiert von Politikberater Dr. Cornelius Adebahr.