Antiphon findet viele Interessenten Antiphon und Ohropax
Der Wiener Schriftsteller Peter Altenberg – hier auf einer Fotografie von 1914 zu sehen – wurde von seinem Arzt wegen "Übererregbarkeit des
Nervensystems" zum Neurastheniker erklärt. Er verfasste sogleich ein Loblied auf die neue, unentbehrliche Erfindung: "Antiphon! Hartgummi-Kugel mit Stahl-Bügel! Getreuer Behüter tiefen von selbst endenden Schlafes! Helfer der Natur selbst, die liebevoll an der Nacht-Arbeit ist, die Schäden des Tages wiederherzustellen! Das Ohr verschließest du und den Nerven gibst du den Frieden bewusster Sicherheiten. Sei gesegnet!"
Eine ähnliche Erleichterung durch das Antiphon empfand der ebenfalls hypersensible und äußerst geräuschempfindliche Komponist Hugo Wolf, dessen
Idiosynkrasien bis ins Psychotische gesteigert waren und 1903 zu seinem frühen Tod führten. Hier sieht man ihn mit seinem Pfleger Johann Schreiber in der niederösterreichischen Landesirrenanstalt in Wien, wo er ab Oktober 1898 bis zu seinem Tod untergebracht war.
Rosa Mayreder, eine bekannte Schriftstellerin und Frauenrechtlerin – hier auf einer Fotografie von Trude Fleischmann aus dem Jahre 1928 – war dem
Komponisten Hugo Wolf in langjähriger Freundschaft eng verbunden. Sie verfasste für ihn das Libretto zu der Oper Der Corregidor und erinnerte sich später, dass ihn bei Konzertaufführungen sogar das Ticken einer Uhr aus der Fassung brachte. In seiner Wohnung in einem Wiener Zinshaus litt Wolf so sehr unter dem Lärm der Nachbarn, dass er fast ständig Antiphone verwendete: "Er war gegen Geräusche so empfindlich, dass er, wenn er arbeitete, gewöhnlich einen Apparat trug, durch den er sich künstlich schwerhörig machte. […] Sogar während der Nacht bediente er sich des Antiphons, so leise war sein Schlaf."
Die zunehmende Verbreitung des Antiphons stieß aber auch auf Hohn und Spott. So entwarf Eduard Pötzl, renommierter Feuilletonist des Neuen Wiener
Tagblatt, eine witzige Büroszene, in der alle Angestellten inklusive des Chefs "Antiphonerln" tragen, womit eine normale Kommunikation unmöglich ist.
Der Wiener Schriftsteller Peter Altenberg – hier auf einer Fotografie von 1914 zu sehen – wurde von seinem Arzt wegen "Übererregbarkeit des
Nervensystems" zum Neurastheniker erklärt. Er verfasste sogleich ein Loblied auf die neue, unentbehrliche Erfindung: "Antiphon! Hartgummi-Kugel mit Stahl-Bügel! Getreuer Behüter tiefen von selbst endenden Schlafes! Helfer der Natur selbst, die liebevoll an der Nacht-Arbeit ist, die Schäden des Tages wiederherzustellen! Das Ohr verschließest du und den Nerven gibst du den Frieden bewusster Sicherheiten. Sei gesegnet!"
Eine ähnliche Erleichterung durch das Antiphon empfand der ebenfalls hypersensible und äußerst geräuschempfindliche Komponist Hugo Wolf, dessen
Idiosynkrasien bis ins Psychotische gesteigert waren und 1903 zu seinem frühen Tod führten. Hier sieht man ihn mit seinem Pfleger Johann Schreiber in der niederösterreichischen Landesirrenanstalt in Wien, wo er ab Oktober 1898 bis zu seinem Tod untergebracht war.
Rosa Mayreder, eine bekannte Schriftstellerin und Frauenrechtlerin – hier auf einer Fotografie von Trude Fleischmann aus dem Jahre 1928 – war dem
Komponisten Hugo Wolf in langjähriger Freundschaft eng verbunden. Sie verfasste für ihn das Libretto zu der Oper Der Corregidor und erinnerte sich später, dass ihn bei Konzertaufführungen sogar das Ticken einer Uhr aus der Fassung brachte. In seiner Wohnung in einem Wiener Zinshaus litt Wolf so sehr unter dem Lärm der Nachbarn, dass er fast ständig Antiphone verwendete: "Er war gegen Geräusche so empfindlich, dass er, wenn er arbeitete, gewöhnlich einen Apparat trug, durch den er sich künstlich schwerhörig machte. […] Sogar während der Nacht bediente er sich des Antiphons, so leise war sein Schlaf."
Die zunehmende Verbreitung des Antiphons stieß aber auch auf Hohn und Spott. So entwarf Eduard Pötzl, renommierter Feuilletonist des Neuen Wiener
Tagblatt, eine witzige Büroszene, in der alle Angestellten inklusive des Chefs "Antiphonerln" tragen, womit eine normale Kommunikation unmöglich ist.