Die Bundeszentrale für politische Bildung hat Ende 2020 den Auftrag vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages erhalten, die ehemalige Lufthansa-Maschine „Landshut“ in Bildungskontexte einzubinden. Die „Landshut“ war 1977 während des sogenannten „Deutschen Herbstes“ von Terroristen entführt und nach mehrtägiger Odyssee im somalischen Mogadischu befreit worden.
Acht Jahre lang blieb das Flugzeug nach seiner Entführung noch im Betrieb der Lufthansa, danach wurde es mehrfach weiterverkauft, bis es 2008 auf einen brasilianischen Flugzeugfriedhof nahe Fortaleza (Bundesstaat Ceará) gebracht wurde. 2017 wurde das Flugzeug unter der Federführung des Bundesaußenministers Sigmar Gabriel gekauft und nach Friedrichshafen am Bodensee gebracht. Unter Leitung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wurden unter der Trägerschaft des Dornier Museums Friedrichhafen Vorschläge zur musealen Präsentation des Flugzeugs erarbeitet und die Standortfrage diskutiert. Seit Ende 2020 ist die bpb mit der Aufgabe betraut, in Friedrichshafen einen Lernort rund um die „Landshut“ zu konzipieren und aufzubauen.
Seit Februar 2022 verantwortet die Projektgruppe „Interdisziplinäre Bildung und Vermittlung Landshut“ die Umsetzung des Auftrags federführend. Sie koordiniert das Projekt, das in der bpb gleichwohl als fachbereichsübergreifende Querschnittsaufgabe verstanden wird. Einbezogen werden zudem eine Vielzahl externer Akteursgruppen: Von besonderer Relevanz sind dabei die Erfahrungen der ehemaligen Geiseln und der Mitglieder der GSG9. Im Sommer 2023 konnte die Suche nach einem Standort für den „Demokratieraum“ beendet werden.
(© bpb)
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Im Rahmen eines Erkundungserfahrens hatte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) im Auftrag der bpb mehrere Objekte und Grundstücke in Friedrichshafen geprüft und eine passende Immobilie gefunden. Es handelt sich um eine ehemalige Flugzeugwerft direkt am Rollfeld des Flughafens Friedrichshafen. Sie ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Um den Anforderungen für einen zeitgemäßen und teilhabeorientierten Lernort gerecht zu werden, wurde die Halle seit Januar 2024 umgebaut. Nach Fertigstellung des Umbaus zog die „Landshut“ mit allen Einzelteilen am 22. Oktober in den zukünftigen Ausstellungsort. Nach Sicherung der Maschine, Reinigungs- und Konservierungsmaßnahmen, sowie einem Teil-Zusammenbau gehört die Konzeption und der Aufbau einer begleitenden Ausstellung nun zu den Aufgaben der nächsten Monate. Die Eröffnung des „Demokratieraums“ mit dem Flugzeug im Mittelpunkt ist für Ende 2026 geplant.