Auf dem EU-Sondergipfel in Lissabon beschließen die 15 Staatsund Regierungschefs ein neues strategisches Ziel für das kommende Jahrzehnt. Im Zeichen der Globalisierung und ihrer Herausforderungen will die EU zum »wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt« werden und so die Weichen von der Industriegesellschaft zur Wissens- und Informationsgesellschaft stellen. Um die Massenarbeitslosigkeit (ca. 15 Millionen Menschen) abzubauen, ist ein Wirtschaftswachstum mit einer durchschnittlichen Rate von drei Prozent pro Jahr als Zielsetzung vorgesehen. Neue Arbeitsplätze sollen vor allem im Telekommunikationssektor entstehen. Daher ist dafür Sorge zu tragen, dass alle Schulen in der Union Zugang zum Internet und zu Multimedia-Material erhalten, die dafür erforderlichen Lehrer geschult und neue elektronische Technologien verstärkt gefördert werden. Die Kommission soll Schritte einleiten, damit ein europäischer Raum für konzertierte Forschung und Entwicklung sowie ein günstiges Umfeld für die Gründung innovativer Unternehmen entsteht. Österreich bleibt in der EU wegen der neuen Regierungskoalition der christdemokratischen ÖVP mit Jörg Haiders rechtspopulistischer FPÖweiterhin isoliert. Ein Appell des österreichischen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel (ÖVP) an die Staats- und Regierungschefs, von den diplomatischen Sanktionen gegen sein Land abzurücken, findet keine Unterstützung.