Fünfte Direktwahl zum Europäischen Parlament in Deutschland. Die CDU/CSU erzielt mit 48,7 Prozent der gültigen Stimmen (1994: 38,8 Prozent) einen überragenden Wahlsieg. Die regierende rotgrüne Koalition muss starke Verluste hinnehmen: Der Anteil der SPD sinkt von 32,2 Prozent (1994) auf 30,7 Prozent, bei den Grünen von 10,1 Prozent (1994) auf 6,4 Prozent der Stimmen. Erstmals im EP vertreten ist die PDS mit 5,8 Prozent der Stimmen (1994: 4,7 Prozent). Die FDP scheitert zum zweiten Male hintereinander, da sie von 4,1 Prozent (1994) auf 3,0 Prozent der Stimmen schrumpft. Die Wahlbeteiligung (45,2 Prozent; 1994: 60 Prozent) war die schlechteste bei den bisher bundesweiten EP-Wahlen. Die Europawahlen in der EU vom 10. - 13. 6. 1999 bestätigen den Trend in Deutschland. Die bisher stärkste Fraktion der Sozialdemokraten/Sozialisten (SPE) muss trotz der Zugewinne in Frankreich und Österreich hohe Verluste hinnehmen; die in der Europäischen Volkspartei (EVP) zusammengeschlossenen konservativen und christdemokratischen Parteien stellen erstmals die stärkste Fraktion im EP.