Der Bundestag wählt Gerhard Schröder (SPD) mit 351 von 665 abgegebenen gültigen Stimmen zum Bundeskanzler. Erforderlich ist die absolute Mehrheit von 335 Stimmen der insgesamt 669 Bundestagsabgeordneten. Schröder bildet die erste rotgrüne Bundesregierung, die am gleichen Tage ernannt und vereidigt wird: Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Vizekanzler Joschka Fischer (Grüne) Auswärtiges Joschka Fischer (Grüne) Inneres Otto Schily (SPD Justiz Herta Däubler-Gmelin (SPD) Finanzen Oskar Lafontaine (SPD) bis 11. 3. 1999 (Rücktritt), ab 12. 4. 1999 Hans Eichel (SPD) Wirtschaft und Technologie Werner Müller (parteilos) Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karl-Heinz Funke (SPD) Arbeit und Sozialordnung Walter Riester (SPD) Verteidigung Rudolf Scharping (SPD) Familie, Senioren, Frauen und Jugend Christine Bergmann (SPD) Gesundheit Andrea Fischer (Grüne) Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Franz Müntefering (SPD) bis 17. 9. 1999, ab 29. 9. 1999 Reinhard Klimmt (SPD) Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin (Grüne) Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn (SPD) Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) Besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts Bodo Hombach (SPD), ab 7. 7. 1999 Frank-Walter Steinmeier (SPD) Nach seiner Regierungserklärung vom 10. 11. 1998 will Schröder »nicht alles anders, aber vieles besser machen«: u. a. die Massenarbeitslosigkeit als »drängendstes und schmerzhaftestes Problem« bekämpfen, in eine zukunftsfähige Energieversorgung einsteigen, ein Bündnis für Arbeit und Ausbildung schaffen, den Sozialstaat gerecht umgestalten, den Aufbau Ost fördern, die Gesellschaft ökologisch und solidarisch erneuern. Die »Republik der Neuen Mitte« soll mehr Demokratie praktizieren und ein verlässlicher Partner in Europa und in der Welt bleiben.