Der 14. Bundestag konstituiert sich letztmals in Bonn. Er wählt den SPD-Abgeordneten Wolfgang Thierse als Repräsentanten der stärksten Fraktion zum neuen Bundestagspräsidenten. Thierse spricht von einem »historischen Datum« und »mehr als einer Geste«, da erstmals ein Deutscher aus der ehemaligen DDR eines der höchsten Staatsämter bekleide. Wie in der Geschäftsordnung vorgesehen, stellt jede Fraktion mindestens einen Vizepräsidenten. Die CDU/CSU scheitert mit ihrem Antrag, diese Geschäftsordnung zu ändern, damit die erstmals in Fraktionsstärke im Bundestag vertretene PDS nicht ins Präsidium gelangt. Gewählt werden Anke Fuchs (SPD), Rudolf Seiters (CDU/ CSU), Antje Vollmer (Grüne), Hermann Otto Solms (FDP) und Petra Bläss (PDS); sie setzt sich in einer Kampfabstimmung gegen die von der Union nominierte Michaela Geiger (CSU) durch.