Am 50. Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes (Pfingstsonntag) tritt die Bundesversammlung im umgebauten Berliner Reichstaggebäude zur Wahl des künftigen Bundespräsidenten zusammen. Der Kandidat der rotgrünen Koalition, Johannes Rau, wird im zweiten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit der Stimmen (mindestens 670) zum Nachfolger Herzogs (Interner Link: 23. 5. 1994) vor der parteilosen ostdeutschen Unionskandidatin Dagmar Schipanski gewählt. - Rau versteht sich als Patriot, der Präsident aller Deutschen und Ansprechpartner der Ausländer in Deutschland sein will. Johannes Rau wird am 1. Juli 1999 der zweite Sozialdemokrat im höchsten Staatsamt nach Gustav Heinemann, seinem politischen Vorbild. Heinemanns Tochter und Raus angeheiratete Tante, Uta Ranke-Heinemann, hatte sich bei der Wahl zum Staatsoberhaupt als PDS-Kandidatin aufstellen lassen.