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16. Oktober 1994 | Deutschland-Chronik bis 2000 | bpb.de

Deutschland-Chronik bis 2000 I: Alliierte Besatzungspolitik 1. Vorentscheidungen der Siegermächte 2. Die Teilung Deutschlands 3. Wirtschafts- und Sozialreformen 4. Interzonale Verflechtungen und Sonderfall Saargebiet 5. Berlin und Berlin-Blockade II: Gründerjahre der beiden deutschen Staaten 6. Konstituierung der beiden deutschen Staaten 7. Bipolare Außenpolitik und Wiederaufrüstung im Kalten Krieg 8. Deutschlandpolitik und Berlin-Status im Kalten Krieg 9. Wirtschaft, Sozialpolitik und Gesellschaft 10. BRD und DDR: Bildungs-, Kultur-, Familien- und Jugendpolitik 1949 - 1955 III: BRD und DDR als Vorposten ihrer Schutzmächte 11. Regierung und Innenpolitik 12. Außen- und Sicherheitspolitik der beiden deutschen Staaten 13. Deutschlandpolitik und deutsch-deutscher Konflikt 1955 - 1961 14. Wirtschaft, Arbeit und Sozialpolitik 15. BRD und DDR: Bildungs- und Familienpolitik 1955 - 1961 IV: Deutschland in der Ära der Koexistenz 16. Regierungen, Parteien und Verfassung im politischen Wandel 17. Außen- und Sicherheitspolitik zwischen Konfrontation und Normalisierung 18. Deutsch-deutscher und Berlin-Konflikt im Übergang 1961 - 1969 19. Wirtschafts- und Sozialpolitik 20. Entwicklungspolitik und Weltwirtschaft 1961 - 1969/71 21. BRD und DDR: Bildung und Familie 1961 - 1969/71 V: Die deutschen Staaten im Wandel vom Ost-West-Konflikt zur Entspannung 22. Innenpolitik in der Ära Brandt/Schmidt und Honecker 23. Außen- und Sicherheitspolitik in der Ära Brandt/Schmidt und Honecker 24. Zwei Staaten, eine Nation in Deutschland 1969 - 1982 25. Berlin-Regelung und Berlin-Politik 1971 - 1982 26. Ökonomie, Umwelt und soziale Sicherung 27. Entwicklungspolitik und Weltwirtschaft 1969 - 1982 28. Familie und Jugend, Bildung und Kultur VI: Von der Ost-West-Entspannung bis zum Vorabend der 'Wende' 29. Innenpolitik in der ersten Ära Kohl und am Ende der Ära Honecker 30. Außen- und Sicherheitspolitik 31. Deutsch-deutsche Sonderbeziehungen und Berlin 1982 - 1989 32. Wirtschaft und soziale Sicherung, Umwelt und Entwicklung 33. BRD und DDR: Familie und Bildung 1982 - 1989 VII: Von der friedlichen Revolution zur staatlichen Einheit 34. »Wir sind das Volk«: Die friedliche Revolution vor und nach dem 40. Jahrestag der DDR-Gründung 35. DDR und BRD: Von der Vertragsgemeinschaft zur Einheit 36. Internationale und sicherheitspolitische Rahmenbedingungen der deutschen Einheit 37. Die Wiederherstellung der Einheit Berlins als »kleine Wiedervereinigung« 1989 - 1990 VIII: Deutschland auf dem Weg zur inneren Einheit 38. Regierungssystem und Innenpolitik in der zweiten Ära Kohl 39. Deutsche Außen- und Sicherheitspolitik nach der Einheit 40. Wirtschaft, Steuern und Sozialpolitik in Deutschland 41. Weltwirtschaft, Dritte Welt und Umwelt 1990 - 1998 42. Familien-, Jugend- und Bildungspolitik in Deutschland 1990 - 1998 IX: Kontinuität und Wandel 43. Regierungswechsel und Innenpolitik 44. Deutschland in der internationalen Politik 45. Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik 46. Weltwirtschaft, Dritte Welt und Umwelt 1998 - 2000 47. Familie und Bildung 1998 - 2000 Über die Chronik Redaktion

16. Oktober 1994

Wahlen zum 13. Bundestag. Die christlichliberale Regierungskoalition behauptet denkbar knapp ihre Mehrheit (zehn Sitze). Die Union erzielt mit 41,5 Prozent der Zweitstimmen ihr bisher schlechtestes Bundestagswahlergebnis seit 1949 (31 Prozent). Nach einer Serie von sieben schweren Niederlagen hintereinander bei Landtagswahlen und der Europawahl (Interner Link: 12. 6. 1994) überwindet die FDP (Spitzenkandidat Klaus Kinkel, seit 11. 6. 1993 Parteivorsitzender) erstmals wieder die Fünfprozenthürde (6,9 Prozent). Die Opposition geht gestärkt aus der Wahl hervor. Die SPD verbucht - verglichen mit dem Interner Link: 2. 12. 1990 - die stärksten Stimmengewinne aller Parteien (36,4 Prozent statt 33,5 Prozent), scheitert aber seit 1983 zum vierten Male mit ihrer erklärten Zielsetzung, Kohl als Bundeskanzler abzulösen. Ihr neuer Spitzenkandidat, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Rudolf Scharping, war nach dem Rücktritt Engholms erstmals in der modernen Parteiengeschichte durch eine Mitgliederbefragung am 13. 6. 1993 (»Tag der Ortsvereine«) mehrheitlich zum Parteivorsitzenden gekürt und am 25. 6. 1993 in Essen bestätigt worden. Das Bündnis 90/Die Grünen wird drittstärkste Bundestagsfraktion mit einem Anteil von 7,3 Prozent der Zweitstimmen. Es hat damit seine Zielsetzung erreicht, drittstärkste politische Kraft in Deutschland zu werden. (Interner Link: 15./16. 5. 1993) Die PDS erzielt bundesweit 4,4 Prozent der Zweitstimmen, die jedoch trotz der Fünfprozentklausel zählen; denn Gregor Gysi, Stefan Heym, Christa Luft und Manfred Müller werden in Ost-Berlin direkt gewählt (erforderlich: drei Direktmandate). Wegen der 16 überhangmandate werden anstelle von 656 insgesamt 672 Abgeordnete in den Bundestag gewählt. überhangmandate entstehen, wenn eine Partei in einem Land nach den Erststimmen mehr Direktmandate gewonnen hat, als ihr Bundestagsmandate nach den Zweitstimmen zustehen (Sitzverteilung bei der Verhältniswahl nach dem Hare-Niemeyer-System seit 1987 anstelle des Höchstzahlverfahrens nach Victor d'Hondt). Die überhangmandate stützen die Regierungsfähigkeit der christlichliberalen Koalition, da zwölf auf die CDU, vier auf die SPD entfallen.