Die schwarzrote Senatskoalition muss bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus Stimmenverluste hinnehmen: Die CDU erhält 37,4 Prozent (1990: 40,4 Prozent), die SPD 23,6 Prozent (1990: 30,4 Prozent) der Zweitstimmen. Dramatisch sind die Einbußen der FDP, die auf 2,5 Prozent des Stimmenanteils schrumpft (1990: 7,1 Prozent); Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt tritt daher als Berliner FDP-Vorsitzender zurück. Einen deutlichen Zuwachs erzielen die Grünen mit 13,2 Prozent (1990: 9,3 Prozent). Die PDS wird drittstärkste Partei in Berlin mit 14,6 Prozent (1990: 9,2 Prozent), vor allem wegen hoher Stimmengewinne im Ostteil. Nach langwierigen Verhandlungen bilden CDU und SPD, die gezögert hatte, wieder eine große Koalition; sie führt wie bisher der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU). Zuvor waren im Abgeordnetenhaus Misstrauensanträge erwartungsgemäß gescheitert, die PDS und Grüne gegen Diepgen und zwei CDU-Senatoren eingebracht hatten.