2+4-Formel: Wegen der sich überstürzenden Veränderungen in der DDR und der sich daraus ergebenden deutschlandpolitischen Konsequenzen stimmen in Ottawa /Kanada die Außenminister der zwei deutschen Staaten und die Außenminister der Vier Mächte (USA, Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich) darin überein, auf 2+4-Konferenzen die »äußeren Aspekte der Herstellung der deutschen Einheit« sowie Sicherheitsfragen der Nachbarn zu erörtern. Damit steht die deutsche Frage wieder auf der Tagesordnung der internationalen Politik. Die Idee der Sechserkonferenz war im State Department entstanden. Großbritannien und Frankreich hatten zunächst reserviert bis skeptisch auf den sich anbahnenden deutschen Vereinigungsprozess reagiert und eine Viermächtekonferenz favorisiert. Der enge amerikanisch-deutsche »Schulterschluss« veranlasste zunächst die Briten, einzulenken, und schließlich auch die Franzosen. Die Vereinbarung kommt am Rande der »Open-Skies«-Außenministerkonferenz der NATO und des Warschauer Paktes in Ottawa zustande. Sie hatte dort vom 11. - 14. 2. über vertrauensbildende Maßnahmen und über Obergrenzen der amerikanischen und sowjetischen militärischen Präsenz in Mitteleuropa verhandelt. - Die 2. Runde der Verhandlungen über den »Offenen Himmel« findet vom 23. 4.@-@10. 5. 1990 in Budapest statt. (Interner Link: 24. 3. 1992)