Die Vier Mächte übermitteln Grußbotschaften und Glückwünsche zum Tag der Deutschen Einheit. US-Präsident George Bush nennt Deutschland »Partner in der Führung«; der Tag sei »auch für die Welt von großer Bedeutung«. Der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow weist darauf hin, dass sich die Vereinigung Deutschlands einvernehmlich mit den Nachbarn und den anderen Staaten und Völkern vollzogen habe und ohne »tiefgreifende demokratische Veränderungen im Innern unserer Länder« unvorstellbar sei. Der französische Staatspräsident FrancËois Mitterrand spricht von der »großen Stunde Ihrer nationalen Einheit«. Premierministerin Margaret Thatcher ist davon überzeugt, dass das vereinte Deutschland in Europa »eine äußerst wichtige Rolle spielen« werde. Bundeskanzler Kohl richtet eine Botschaft an alle Regierungen der Welt, mit denen das vereinte Deutschland diplomatische Beziehungen unterhält. Er versichert darin, dass von deutschem Boden nur Frieden ausgehen werde. Das internationale Medienecho auf die deutsche Einheit ist größtenteils positiv. Es ist von der Erwartung geprägt, dass Deutschland ein verantwortungsbewusster, dem Frieden und Europa verpflichteter Staat bleiben werde. Kritische und besorgte Stimmen melden sich aus Israel, wo der NS-Judenvernichtung gedacht wird und die deutsche Vereinigung »gemischte Gefühle« weckt.