Nach langwierigen Verhandlungen wird der Koalitionsvertrag zwischen den Allianzparteien (CDU, DSU, DA), der SPD und den Liberalen unterzeichnet. Die Große Koalition ist sich u. a. darin einig, Deutschland zügig nach Art. 23 GG durch den Beitritt der DDR zur BRD zu vereinigen. Die Volkskammer wählt mit 265 gegen 108 Stimmen bei neun Enthaltungen den CDU-Vorsitzenden Lothar de Maiziére zum Ministerpräsidenten. Sie bestätigt danach en bloc auch sein Kabinett der Großen Koalition. Kabinett de Maiziére Ministerpräsident Lothar de Maiziére (CDU) Amt des Ministerpräsidenten Klaus Reichenbach (CDU) Stellvertreter des Ministerpräsidenten und Innere Angelegenheiten Peter-Michael Diestel (DSU, ab 30. 6. 1990 parteilos, ab 3. 8. 1990 CDU) Auswärtige Angelegenheiten Markus Meckel (SPD), Rücktritt am 20. 8. 1990, ab 22. 8. 1990 Lothar de MaizieÁre (CDU) Regionale und Kommunale Angelegenheiten Manfred Preiß (Die Liberalen), Austritt am 24. 7. 1990, bleibt in Amt Wirtschaft Gerhard Pohl (CDU), Entlassung am 16. 8. 1990* Finanzen Walter Romberg (SPD), Entlassung am 16. 8. 1990* Handel und Tourismus Sybille Reider (SPD), Rücktritt am 20. 8. 1990* Justiz Kurt Wünsche (Die Liberalen, ab 3. 7. parteilos), Entlassung am 16. 8. 1990* Ernährung, Land-und Forstwirtschaft Peter Pollack (parteilos), Entlassung am 16. 8. 1990* Arbeit und Soziales Regine Hildebrandt (SPD), Rücktritt am 20. 8. 1990, ab 22. 8. Jürgen Kleditzsch (CDU) beauftragt mit der Wahrnehmung der Geschäfte Abrüstung und Verteidigung Rainer Eppelmann (DA) Jugend und Sport Cordula Schubert (CDU) Familie und Frauen Christa Schmidt (CDU) Gesundheitswesen Jürgen Kleditzsch (CDU) Verkehr Horst Gibtner (CDU) Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit Karl-Hermann Steinberg (CDU) Post-und Fernmeldewesen Emil Schnell (SPD), Rücktritt am 20. 8. 1990* Bauwesen, Städtebau und Wohnungswirtschaft Axel Viehweger (Die Liberalen), Austritt am 24. 7. 1990, bleibt im Amt bis 28. 9. 1990 Forschung und Technologie Frank Terpe (SPD), Rücktritt am 20. 8. 1990, ab 22. 8. 1990 Hans-Joachim Meyer (parteilos) mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt Bildung und Wissenschaft Hans-Joachim Meyer (parteilos) Kultur Herbert Schirmer (CDU) Medienpolitik Gottfried Müller (CDU) Wirtschaftliche Zusammenarbeit Hans-Wilhelm Ebeling (DSU, ab 2. 7. 1990 parteilos) Das Parlament bekräftigt mit überwältigender Mehrheit die Unverletzlichkeit der Oder-Neiße-Grenze. Es bekennt sich zur Mitverantwortung der DDR-Bürger am Holocaust und zur Mitschuld der DDR an der Niederschlagung des »Prager Frühlings«. (Interner Link: 21. 8. 1968)