In den Urlaubsmonaten reisen DDR-Bürger (Ende der Schulferien am 3. 9. 1989) nach Ungarn, Polen und in die CSSR mit der Absicht, auf Umwegen in den Westen zu flüchten. Viele solcher »Urlauber« suchen Zuflucht in den Botschaften der BRD in Budapest, Warschau, Prag und z.T. auch in anderen Hauptstädten. Waren es früher nur einzelne oder Kleingruppen gewesen, die ihre Ausreise erzwingen wollten, so strömen nun Hunderte in die bundesdeutschen Vertretungen. Diese Massenflucht sprengt die Aufnahmekapazitäten und wirft unlösbare Versorgungs-und Hygieneprobleme auf. Das DDR-Außenministerium spricht am 7. 8. 1989 von einer »groben Einmischung« in innere Angelegenheiten und wirft den Missionen der BRD vor, sich Obhutsrechte für DDR-Bürger anzumaßen.