Manfred Gerlach, Vorsitzender der LDPD und einer der Stellvertreter des Staatsratsvorsitzenden Honecker, fordert als erster führender DDR-Politiker Reformen; denn »Kinder der Revolution, hier erzogen und politisch gebildet«, begännen zu resignieren und zu flüchten. Das SED-Zentralorgan »Neues Deutschland« vom 19. 9. 1989 hatte die Massenflucht so kommentiert: »Der von Kräften der Bundesrepublik organisierte und stabsmäßig geplante Menschenhandel dient allein der revanchistischen, großdeutschen Politik einer Wiederherstellung des Großdeutschen Reiches in den Grenzen von 1937, der Revision der Ergebnisse des 2. Weltkrieges und der Nachkriegsentwicklung. Es ist der Versuch, das 40-jährige sozialistische Aufbauwerk der Bürger der DDR zu diskreditieren.«