Der 40. Jahrestag der DDR-Gründung (Interner Link: 7. 10. 1949) wird mit Militärparaden und Aufmärschen gefeiert. Der sowjetische Parteiund Staatschef Gorbatschow betont als Gast die Notwendigkeit von Reformen, auch vor der Presse. Er äußert beiläufig: »Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.« Während der offiziellen Feierlichkeiten kommt es in vielen Städten zu spontanen Protesten gegen das SED-Regime. Diese Kundgebungen werden behindert oder aufgelöst, viele Demonstranten verletzt oder verhaftet. Die Polizei, die von »Randalierern«, »Rädelsführern« und »kriminellen Elementen« im Zusammenspiel mit westlichen Medien spricht, beschlagnahmt oder vernichtet Fotos und Materialien von Journalisten. Sie sollen über die Ausschreitungen nicht berichten können. Westlichen Besuchern wurde zuvor auch oft die Einreise von West-nach Ost-Berlin verweigert.