Von ihren Ämtern treten zurück oder werden entbunden: der Vorsitzende des FDGB Harry Tisch; die Vorsitzenden der Blockparteien CDU und NDPD Gerald Götting und Heinrich Homann; Margot Honecker als Volksbildungsministerin; die SED-Bezirkssekretäre in Suhl (Hans Albrecht) und Gera (Herbert Ziegenhahn). Tags darauf kündigt Krenz öffentlich den Rücktritt der fünf SED-Politbüromitglieder Hermann Axen, Kurt Hager, Erich Mielke, Erich Mückenberger und Alfred Neumann an. Auch stellt er ein vom Politbüro gebilligtes »Aktionsprogramm« für Reformen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vor. Obwohl in den folgenden Wochen immer mehr Altfunktionäre der politischen Führungsgarde (Nomenklatura) ausgetauscht und ersetzt werden, kann die SED ihr Herrschaftsmonopol vorerst aufrechterhalten.