Die Ratstagung des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) in Budapest beschließt ein Programm zur Koordinierung der Volkswirtschaftspläne 1986 - 1990. Entgegen den Wachstumsvorgaben gerät die rezentralisierte Kommandowirtschaft der DDR in den Achtzigerjahren immer mehr in Stagnation und schließlich in Krisen. Zwar hatte der von Honecker seit dem VIII. SED-Parteitag (Interner Link: 15. - 19. 6. 1971) erstrebte »Wohlfahrtssozialismus« den allgemeinen Lebensstandard gehoben, jedoch insbesondere mit Hilfe westlicher Kredite; denn es war mehr verbraucht als produziert, mehr importiert als exportiert worden. Die wirtschafts-und sozialpolitischen Verbesserungen, wie Lohnund Rentenerhöhungen, Arbeitszeitverkürzungen, Mietpreissenkungen und Wohnungsbauprogramm, mussten zunehmend durch Preisstopps für Massenkonsumgüter und Dienstleistungen sowie daraus folgend - Subventionen aus der Staatskasse finanziert werden. Dieses verzerrte Preis-Leistungs-Verhältnis beschleunigte die Inflation und die Staatsverschuldung, vor allem in konvertierbarer Währung.