Interventionspläne: Honecker schlägt dem KPdSU-Generalsekretär Breschnew vor, »kollektive Hilfsmaßnahmen für die polnischen Freunde bei der Überwindung der Krise auszuarbeiten«. Sie seien heute »notwendig«, aber morgen vielleicht »verspätet« und sollten deshalb rasch auf einem Gipfeltreffen der Warschauer-Pakt-Staaten erörtert werden. - Es entscheidet sich in Moskau am 5. 12. 1980 mit Zustimmung der DDR gegen eine Intervention, da Polen als Alternative anbietet, das Kriegsrecht zu verhängen. - Es wird am 13. 12. 1981 von einem »Militärrat zur Nationalen Errettung« unter Führung des Generals und Parteichefs Wojciech Jaruzelski ausgerufen. Oppositionelle Politiker werden verhaftet oder interniert, so u. a. Arbeiter-und Gewerkschaftsführer Lech WateË nsa (freigelassen am 13. 11. 1982). Hintergrund: Seit dem Danziger Abkommen zwischen der polnischen Regierung und den Streikkomitees vom 30. 8. 1980 hatte die SED der kommunistischen Arbeiterpartei Polens »Kapitulantentum« vorgeworfen, vor allem nach der Zulassung der Gewerkschaft »Solidarität«. Notfalls sollte auch vor »Blutvergießen« als »letztem Mittel« nicht zurückgeschreckt werden. Dabei favorisierte die SED eine militärische Intervention wie in der CSSR. (Interner Link: 21. 8. 1968)