Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kritisiert in seiner Denkschrift »Die Lage der Vertriebenen und das Verhältnis des deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn« die bisherige Ostpolitik, vor allem ihre völkerrechtlichen und ethischen Grundlagen. Sie fordert Aussöhnung mit den osteuropäischen Nachbarvölkern und eine politische Lösung der Oder-Neiße-Grenzfrage. Diese öffentliche Diskussion »von unten« belebt auch der Briefwechsel zwischen dem polnischen und dem deutschen katholischen Episkopat vom 18.11./5.12.1965 anlässlich des Millenniums der Christianisierung Polens. Eine freie Gruppe deutscher Katholiken befürwortet im Bensberger Memorandum vom 2. 3. 1968, auf die Oder-Neiße-Gebiete zu verzichten und polnische KZ-Opfer zu entschädigen.