Zweites Kabinett Erhard aus einer CDU/CSU- und FDP-Koalition. Erhard war am 20. 10. 1965 zum zweiten Male zum Bundeskanzler gewählt worden. Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU) Stellvertreter und gesamtdeutsche Fragen Erich Mende (FDP) bis 28. 10. 1966, Nachfolger als Stellvertreter Hans-Christoph Seebohm (CDU), für gesamtdeutsche Fragen Johann Baptist Gradl (CDU) beauftragt Auswärtiges Gerhard Schröder (CDU) Inneres Paul Lücke (CDU) Justiz Richard Jaeger (CSU) Finanzen Rolf Dahlgrün (FDP) bis 28. 10. 1966, ab 8. 11. 1966 Kurt Schmücker (CDU) beauftragt Wirtschaft Kurt Schmücker (CDU) Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Hermann Höcherl (CSU) Arbeit und Sozialordnung Hans Katzer (CDU) Verteidigung Kai-Uwe von Hassel (CDU) Verkehr Hans-Christoph Seebohm (CDU) Post- und Fernmeldewesen Richard Stücklen (CSU) Wohnungswesen und Städtebau Ewald Bucher (FDP) bis 28. 10. 1966, ab 8. 11. 1966 Bruno Heck (CDU) beauftragt Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte Johann Baptist Gradl (CDU) Bundesrat und Länder Alois Niederalt (CSU) Familie und Jugend Bruno Heck (CDU) Wissenschaftliche Forschung Gerhard Stoltenberg (CDU) Wirtschaftliche Zusammenarbeit Walter Scheel (FDP) bis 28. 10. 1966, ab 8. 11. 1966 Werner Dollinger (CSU) beauftragt Schatz Werner Dollinger (CSU) Gesundheitswesen Elisabeth Schwarzhaupt (CDU) Angelegenheiten des Bundesverteidigungsrates Heinrich Krone (CDU) Besondere Aufgaben (Chef des Bundeskanzleramtes) Ludger Westrick (CDU) bis 15. 9. 1966 (Rücktrittsangebot) In seiner Regierungserklärung vom 10. 11. fordert Erhard ein »Programm ohne Überschwang und ohne Selbsttäuschung«: eine stabile freie Wirtschafts- und Sozialpolitik, »Maßhalten« und eine »formierte Gesellschaft«, in der aufgeklärte Menschen »nicht nur durch Gesetze, sondern aus Einsicht das ihrem eigenen Wohl Dienende zu tun bereit sind«. Er schlägt eine Stunde Mehrarbeit je Woche über die tariflich festgelegte Arbeitszeit vor. Erhard bekräftigt das Selbstbestimmungsrecht des deutschen Volkes und den Alleinvertretungsanspruch der BRD; doch betont er auch die Sicherheitsbedürfnisse der osteuropäischen Staaten und befürwortet, Beziehungen mit ihnen zu pflegen.