Die fünf FDP-Bundesminister Stammberger, Starke, Lenz, Mischnick und Scheel, die sich bei der Aktion gegen den »Spiegel« übergangen und deshalb brüskiert fühlen, treten zurück. Die FDP unter dem Vorsitz Erich Mendes macht die Fortsetzung der Regierungskoalition davon abhängig, dass Strauß, der nach der Spiegel-Affäre nicht mehr tragbar sei, als Minister ausscheidet. Während der Regierungskrise werden erstmals Möglichkeiten einer Großen Koalition u. a. zwischen Lücke (CDU), von Guttenberg (CSU) und Wehner (SPD) sondiert; die Verhandlungen scheitern jedoch daran, dass die SPD ein Mehrheitswahlrecht nach englischem Muster zuungunsten der FDP ablehnt und Adenauer als Kanzler ohne vorzeitigen Rücktritt nicht akzeptieren will. Daraufhin einigen sich CDU /CSU und FDP am 11. 12., wieder eine Regierungskoalition zu bilden. Hauptgründe: Strauß hatte am 30. 11. auf ein Ministeramt verzichtet (vorübergehend bis 9. 1. 1963 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Verteidigungsminister beauftragt), Adenauer am 2. 12. zugesagt, im Herbst 1963 als Bundeskanzler definitiv zurückzutreten.