Frankreich und die BRD schließen den Luxemburger Saarvertrag ab. Beide Staaten ziehen darin die Konsequenzen aus dem gescheiterten Saarstatut (Interner Link: 23. 10. 1955). Danach ist das Saarland in zwei Etappen mit der BRD zu vereinen: politisch zum 1. 1. 1957, wirtschaftlich zum 31. 12. 1959 (vorzeitig vollzogen bereits am 5. 7. 1959). Frankreich erhält ökonomische Kompensationen, u. a. beim Ausbau von Mosel und Oberrhein für die Schifffahrt, bei Bezugsrechten auf ein Drittel der saarländischen Kohlenproduktion, die eine paritätisch besetzte deutsch-französische Kohlenkauforganisation sichert. Mit dem Saarvertrag gelingt es Adenauer, die deutsch-französischen Beziehungen zu normalisieren und später auszubauen. Dazu tragen auch weltpolitische Konflikte bei, die Frankreich eine engere europäische Integration nahe legen: 1. der fehlgeschlagene Suez-Krieg Großbritanniens, Frankreichs und Israels gegen Ägypten (29.10. - 7. 11. 1956), das die Suez-Kanal-Gesellschaft am 26. 7. 1956 verstaatlicht hatte; 2. die militärische Niederschlagung des ungarischen Volksaufstands (23.10. - 4. 11. 1956) durch die Rote Armee.