Mit dem 1.Fünfjahrplan 1951 - 1955 beginnt die zentrale staatliche Planwirtschaft. Die Industrieproduktion soll verdoppelt, die Arbeitsproduktivität noch darüber hinaus gesteigert werden. Hauptziele: die Volkswirtschaft mit ihren Disproportionen umzustrukturieren, eine »metallurgische Basis« aufzubauen und die sozialistischen Produktionsverhältnisse zu verbessern. Demgemäß wird vor allem die Grundstoff- und Schwerindustrie mit Walz- und Stahlwerken, der Maschinen- und Schiffbau sowie das neue Eisenhüttenkombinat Ost bei Fürstenberg/ Oder (bis 13. 11. 1961 Stalinstadt, seitdem umbenannt in Eisenhüttenstadt) gefördert. Die sozialistischen Produktionsverhältnisse sollen durch »Feldzüge für strengste Sparsamkeit« und den Wettstreit um den Titel »Brigade der ausgezeichneten Qualität« verbessert werden. Für die zentrale langfristige Wirtschaftslenkung ist die Staatliche Plankommission als Organ des Ministerrats zuständig. Die meisten Vereinigungen Volkseigener Betriebe (VVB) werden aufgelöst, die größeren Volkseigenen Betriebe (VEB) unmittelbar Industrieministerien unterstellt. Der Planerfüllung nach sowjetischem Vorbild dienen Betriebskollektivverträge (BKV) zwischen Werks- und Betriebsgewerkschaftsleitungen (BGL) sowie »freiwillige« Rationalisatoren- und Aktivistenarbeit, z. B. die Franik-Bewegung im Kohlebergbau bzw. die Hockauf-Bewegung in der Textilindustrie. Der Leistungslohn richtet sich gemäß Technischen Arbeitsnormen (TAN) nach Akkordsätzen.