Das Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus in der US-Zone überträgt die Entnazifizierung deutschen Spruchkammern und als zweiter Instanz Berufungskammern. Alle Deutschen über 18 Jahre sind per Fragebogen zu überprüfen, ob sie als Hauptschuldige, Belastete, Minderbelastete, Mitläufer, Entlastete oder Nichtbetroffene gelten. Strafen sind je nach Einzelfall: Arbeitslager bis zu zehn Jahren, Vermögenseinziehung, Berufsverbote, Pensionsverlust, Sonderabgaben, zeitweilige Rechtsbeschränkungen u. a. Die Entnazifizierung in der US-Zone - Vorbild für die anderen Besatzungszonen - erstrebt eine möglichst systematische Entfernung von ehemaligen Nationalsozialisten aus öffentlichen Ämtern und Führungspositionen auch auf der Ebene der kleinen Parteigenossen, ausgenommen Jugendliche, die amnestiert werden. Während des Kalten Krieges geht das Interesse an der Entnazifizierung immer mehr verloren; in der Regel wird sie 1949/1950 eingestellt. In manchen Behörden der US-Zone arbeiten um diese Zeit mehr ehemalige Parteigenossen als zur NS-Zeit.