Die Moskauer Konferenz des Rats der Außenminister scheitert am Dissens in der Deutschlandfrage (Friedensvertrag) und am verschärften Ost-West-Konflikt. Molotow (Sowjetunion) fordert einen deutschen Einheitsstaat, Mitkontrolle des Ruhrgebiets, zehn Milliarden Dollar Reparationen, die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze, die Aufhebung der Bizone und die Rückgabe des Saargebiets an Deutschland; Marshall (USA) und Bevin (Großbritannien) treten für die wirtschaftliche Einheit Deutschlands, seinen föderativen Aufbau und die Einsetzung einer Grenzkommission zur Revision der Oder-Neiße-Linie ein. Bidault (Frankreich) erstrebt die Abtrennung des Saar- und des Rhein-Ruhr-Gebiets und legt sich nicht auf eine der beiden Parteien fest. Die Konferenz wird von der Truman-Doktrin überschattet, die der US-Präsident am 12. 3. 1947 verkündet hatte: Präsident Truman verband darin die Zusicherung finanzieller Hilfe für das vom Bürgerkrieg zerrissene Griechenland und die Türkei mit einer Erklärung zur Unverletzlichkeit der Staaten im Nahen Osten und sagte die Hilfe der USA »für die in ihrer Freiheit bedrohten freien Völker« zu. Damit vollzog sich der Übergang zur antikommunistischen Eindämmungspolitik des neuen US-Außenministers Marshall und seines Beraters George F. Kennan (Containment-Konzept). Die Moskauer Konferenz markiert die Wende der amerikanischen Deutschlandpolitik, die Byrnes in Stuttgart (Interner Link: 6. 9. 1946) angedeutet, aber noch nicht vollzogen hatte. Die Anti-Hitler-Koalition zerfällt, der Kalte Krieg wird zunehmend auch in Deutschland ausgetragen.