Protestformen
Die 68er-Revolte war die erste Protestbewegung, die gezielt die Medien für die Verbreitung ihrer Forderungen nutzte. Dafür wurden anfangs neue, überraschende und photogene Protestformen eingesetzt. Die Illustrationen entwickelten Studenten des Fachbereichs Design der FH Aachen unter der Leitung von Prof. Ilka Helmig.
Während der Revolte der 68er wurde eine Vielzahl an Protestformen erfunden: oft überraschend für die Bevölkerung, wie auch für die Polizei -
manchmal jedoch auch gewaltbereit und zerstörend. Bild: Kai Uwe Niephaus
Am 5. Februar 1966 bringen Studenten mit einem "Sit-in" den Verkehr auf dem Kurfürstendamm zum Erliegen. Die bis heute oft eingesetzte Protestform
kam ursprünglich aus den USA. Bild: Ina Weiß
In "Teach-ins" organisierten Studenten ihre eigenen Vorträge und Diskussionen. Diese sollten sich vor allem von der Form eines professoralen
Redebeitrages abgrenzen. Bild: Anke Stöppel
Aus Protest gegen ein Verbot politischer Aktivitäten auf dem Campus entstand an der Universität Berkeley in Kalifornien das
"Free-Speech-Movement".Bild: Dora Besrour
Auch an deutschen Universitäten kämpften Studenten für Redefreiheit und das Recht auf mehr Mitsprache an den Hochschulen. Bild: Ina Weiß
In vielen Städten wurden Universitäten besetzt und eigene Teach-ins veranstaltet. Die Frankfurter "Goethe-Universität" hieß für kurze Zeit
"Karl-Marx-Universität" - bis die Polizei die Besetzungen beendete. Bild: Ina Weiß
Die Mitglieder der Kommune I in Berlin waren bekannt für ihre "Happenings": so drückten sie ihren Protest spontan und unangekündigt aus - wie etwa
in Form einer Party auf dem Kurfürstendamm. Bild: Anke Stöppel
Nackte Haut - und besonders die entblößte Brust - war ein gesellschaftliches Tabu. So war der Auftritt der halbnackten Frauen im Gerichtssaal oder
bei Vorlesungen ein Skandal. Bild: Anna Burzywoda
Mit neuen Erziehungskonzepten, wie der Kinderladenbewegung, wollten die 68er ihre Kinder antiautoritär erziehen. Viele Reformen - aber auch Irrwege -
der modernen Pädagogik wurden hier umgesetzt. Bild: Rebekka Apostolidis
Selbstgedruckte Flugblätter sollten die Argumente der 68er in der breiten Öffentlichkeit darstellen - jenseits von Verlagen oder Zeitungen. Heute
stellen sie wichtige Dokumente der Zeitgeschichte dar. Bild: Ellen Schneider
Gegen Ende der Bewegung kam es immer häufiger zu
gewalttätigen Ausschreitungen. "Gewalt gegen Sachen" galt vielen als legitim. Bild: Kai Uwe Niephaus