Am 15. August 1971 gaben die USA ihre Umtauschpflicht von US-Dollar in Gold auf. Die USA werteten damals den US-Dollar ab, Länder wie Deutschland und die Niederlande werteten dagegen die eigene Währung auf. Nach mehreren vergeblichen Versuchen der Regierungen, stabile Wechselkurse auf einem neuen Niveau zu vereinbaren und zu halten, war das System von Bretton Woods 1973 endgültig Geschichte. Die Welt kehrte nach knapp dreißig Jahren zu flexiblen Wechselkursen zurück, weil die großen Staaten zunehmend weniger bereit waren, die nationalen Wirtschaftspolitiken miteinander abzustimmen. Ihnen war der innenpolitische Spielraum wichtiger.
1978 passten die Staaten die Statuten des IWF entsprechend an. Seitdem können Mitgliedstaaten sich aus der ganzen Bandbreite zwischen festen und flexiblen Wechselkursen für ein Währungsregime entscheiden: Für die meisten wichtigsten Währungen wie den US-Dollar, den Euro, den japanischen Yen und das britische Pfund Sterling bilden sich die Kurse heute am Markt, weil sich die Länder oder im Fall des Euro eine Ländergruppe für einen flexiblen Wechselkurs entschieden haben. Hier intervenieren die Notenbanken nur selten.
Orientierung an Fremdwährungen
Andere Regierungen entschieden sich dagegen für die Übernahme einer fremden Währung im eigenen Land oder für die feste Bindung der lokalen Währung an eine Fremdwährung wie den US-Dollar oder gar an einen Korb von Währungen. Das macht beispielsweise China mit seiner Währung Renminbi. Dessen Wechselkurs zum Dollar beruht auf einem Währungskorb mit 24 Devisen, von denen der Dollar und Euro das größte Gewicht haben. Daneben gibt es noch die Möglichkeit eines festen, aber anpassungsfähigen Währungssystems. Hier können die Notenbanken intervenieren, um den gewünschten Kurs zu halten – sie müssen es aber nicht.
Holpriger Übergang
Der Übergang zu flexiblen Wechselkursen verlief zunächst ziemlich chaotisch. Die Kurse der meisten wichtigen Währungen bilden sich seitdem am
Heute flimmern in den Handelsräumen der Banken auf den Monitoren die Wechselkurse der Währungen, die sich im Sekundentakt verändern können. Täglich werden an den Devisenmärkten Transaktionen im Wert von mehr als sechs Billionen US-Dollar getätigt. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt, also der Gesamtwert aller erwirtschafteten Waren und Dienstleistungen, betrug für das gesamte Jahr 2022 weltweit nur 100 Billionen US-Dollar.
Leitwährung
Im Lauf der Geschichte hat es immer wieder Währungen gegeben, mit denen Wirtschaftende besonders häufig Geschäfte tätigen. Man bezeichnet sie als
Anfang des 20. Jahrhunderts war das britische Pfund die wichtigste Leitwährung, seit dem Ende des
Der US-Dollar ist neben dem Euro, dem britischem Pfund und dem japanischen Yen auch die mit Abstand wichtigste