In Bretton Woods setzten sich die USA durch. Das Land wollten vor allem erneute Abwertungswettläufe verhindern: Sie plädierten für ein System fester Wechselkurse und für die Schaffung einer neuen Institution, die Ländern mit hohen Handelsdefiziten helfen sollte, ihre Situation auch ohne eine Abwertung in den Griff zu bekommen. Deswegen entstand der
US-Dollar als Anker
Bei der Konferenz spielten die USA ihre neue Macht aus und setzten sich mit ihrer Idee von festen Wechselkursen durch: Der US-Dollar wurde als Leitwährung festgelegt und ermöglichte damit für die Zentralbanken der anderen Länder, ihre US-Dollarreserven jederzeit in Gold einzutauschen. Den Wert des US-Dollar hatten die USA schon in den Dreißigerjahren festgesetzt auf 35 US-Dollar je Unze Gold (31,104 Gramm). Jeder US-Dollarschein hatte also einen realen Gegenwert wie früher bei der Goldwährung.
Feste Wechselkurse
Alle wichtigen Währungsländer legten ihrerseits den Kurs ihrer Währungen gegenüber dem US-Dollar fest und vereinbarten untereinander feste Wechselkurse, sogenannte
Das Währungssystem war also asymmetrisch gestaltet: Es erlaubte den Vereinigten Staaten eine autonome Währungs- und Geldpolitik. Die übrigen Mitglieder des neuen Weltwährungssystems mussten dagegen dafür sorgen, dass ihre festen Wechselkurse gegenüber dem US-Dollar stabil blieben. Je nach Lage mussten sie Devisen, zumeist US-Dollar, kaufen oder verkaufen. Bei dauerhaften Ungleichgewichten im Währungssystem konnten die Wechselkurse jedoch verändert, die Währungen auf- oder abgewertet werden. Darüber bestimmten die Regierungen gemeinsam mit dem IWF. Das kam einige Male vor. Der
Widerstreitende Interessen
Nachkriegszeit in DeutschlandDas Wirtschaftswunder
Deutschland als Profiteur des neuen Währungssystems Zu den größten Profiteuren des neuen Währungssystems zählte bald Deutschland, zumal
Dieses Währungsregime funktionierte zwei Jahrzehnte reibungslos. Dann kam es jedoch zu Turbulenzen. Jetzt rächte sich ein Widerspruch in diesem System: Der
Gemäß den Regeln von Bretton Woods mussten sie US-Dollar kaufen, um den eigenen Wechselkurs im vereinbarten Spielraum zu halten. Dabei entsprach der Wert des US-Dollars – gemessen an seiner Kaufkraft – längst nicht mehr den ursprünglich vereinbarten Paritäten. In Ländern mit Überschüssen in der Außenwirtschaftsbilanz wie Deutschland und Japan hatte das zwei Folgen: Erstens finanzierten sie indirekt den Vietnamkrieg mit. Zweitens importierten sie