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Grundregeln bei der Geldanlage | Finanzwirtschaft | bpb.de

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Grundregeln bei der Geldanlage

Caspar Dohmen

/ 2 Minuten zu lesen

Einige Regeln sollten Menschen bei der Geldanlage berücksichtigen: Etwa nur Finanzprodukte kaufen, die man versteht. Höhere Renditen gibt es nur bei Anlagen, die mit höheren Risiken verbunden sind.

Deutsche Bürgerinnen und Bürger sparen ihr Geld lieber auf dem Girokonto und Sparbuch statt es anzulegen. (© picture-alliance, dpa Themendienst | Andrea Warnecke)

Risiko

Risiken sind keinesfalls per se schlecht. Jeder Mensch muss sich nur überlegen, ob er ein Risiko tragen kann oder will. Zunächst sollte man sich bei der Geldanlage über seine Ziele klar werden: Ist mir eine hohe Rendite, eine ständige Verfügbarkeit oder absolute Sicherheit wichtig? Zwischen den drei Zielen gibt es einen Zielkonflikt – sie lassen sich nicht alle gleichzeitig erreichen.

(© bpb)

Hinzu kommt die Frage, wie lange das Geld angelegt werden soll: Kurzfristig, um Geld für einen geplanten Kauf eines Konsumguts (zum Beispiel Kühlschrank, Fernseher) zu parken, mittelfristig zum Ansparen für den Kauf eines neuen Autos oder langfristig, um in einigen Jahren Eigenkapital für den Erwerb einer Immobilie zu haben. Fragen stellen kann man sich auch über die Auswirkung einer Geldanlage auf Umwelt und Menschen. Schließlich macht es einen Unterschied, ob ich etwa in Sonnenenergie oder Braunkohle investiere (Nachhaltigkeit).

Bevor jemand Geld anlegt, kann es sinnvoller sein, Schulden abzutragen, denn häufig sind die Zinsen für Kredite und Darlehen (Sollzinsen) teurer als Zinsen für Sparanlagen oder Anleihen (Habenzinsen). Aber es gibt Ausnahmen, in denen sich die weitere Schuldenaufnahme lohnt, etwa wenn die Schuldzinsen steuerlich angerechnet werden können, was beim Kauf einer Immobilie der Fall sein kann.

Streuen von Risiken

Eine zentrale Regel der Geldanlage besteht im Streuen von Risiken in unterschiedliche Anlageklassen, etwa Beteiligungen an Unternehmen (Aktien), Kauf von Schulden (Tagesgelder, Staatsanleihen, Immobilien oder den Kauf von Rohstoffen oder Edelmetallen).

(© bpb, Caspar Dohmen)

Dabei unterscheiden sich die Sparformen: Wer Geld auf dem Sparbuch anlegt, geht in Deutschland kaum ein Risiko ein. Kaum ein Risiko geht auch jemand ein, der eine Anleihe eines Staates mit hoher Bonität kauft, etwa Deutschlands oder der Schweiz. Höhere Risiken sind mit Aktien verbunden und vor allem mit spekulativen Anlagen wie bestimmten Derivaten. Und niemand sollte sich von einer Wertentwicklung eines Produkts in der Vergangenheit täuschen lassen. Man kann sie nicht automatisch in die Zukunft fortschreiben, auch wenn Finanzberater dies häufig suggerieren.

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Caspar Dohmen ist Wirtschaftsjournalist. Nach seinem Studium der Volkswirtschaft und Politik arbeitete er als Redakteur für den Wiesbadener Kurier, das Handelsblatt und die Süddeutsche Zeitung. Heute schreibt er als freier Wirtschaftsjournalist für die SZ, verfasst Hintergrundberichte für den Deutschlandfunk und die ARD-Sender und arbeitet als Buchautor und Dozent u.a. an den Universitäten Witten-Herdecke und Siegen.