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Ist Frankreich das nächste Krisenland?
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Das Arbeitsblatt zur gleichnamigen Debatte aus dem Jahr 2015 im Dossier "Europäische Wirtschaftspolitik".
Effekt auf das potenzielle BIP nach 10 Jahren, in Prozent
BIP-Wachstum… | …durch Wachstum der Beschäftigung | …durch Wachstum der Produktivität | |
---|---|---|---|
Produktmarktreformen | 0,3 | 0,3 | |
Arbeitsmarktreformen | 1,3 | 1,8 | -0,5 |
Steuerreformen | 0,4 | 0,4 | |
Reform der öffentlichen Verwaltung | 1,0 | 1,0 | |
Gesamt | 3,0 | 1,8 | 1,2 |
Quelle: OECD (2015): France – Structural reforms: Impact on Growth and Options for the Future, Table 1 (Auszug).
Aufgaben
Ermitteln Sie mit Hilfe des
Interner Link: Debattenbeitrags von Ulrike Guérot und durch eine ergänzende Internetrecherche (z.B. Externer Link: hier und Externer Link: hier), welche Strukturreformen in Frankreich im Zuge der Krise beschlossen bzw. diskutiert worden sind.Diskutieren Sie auf Grundlage einer Internetrecherche (z.B: Externer Link: hier, Externer Link: hier und Externer Link: hier): Wie unterschied sich die Reformpolitik der Regierung von Manuel Valls (Premierminister von 2014-2016) von den Wahlkampfversprechen von Francois Hollande vor der Präsidentschaftswahl 2012? Vergleichen Sie die wirtschaftspolitischen Ansätze aus Hollandes Wahlkampf 2012 mit jenen der Regierung Valls im Hinblick auf die ökonomischen Denkschulen Neoklassik und Keynesianismus.
M2 Deutsch-französischer Handel
Rangfolge der Handelspartner im Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland
Jahr 2015
Exporte | Importe | |||
---|---|---|---|---|
Land | In 1000 Euro | Land | In 1000 Euro | |
1 | Vereinigte Staaten | 113.990.351 | Volksrepublik China | 91.696.826 |
2 | Frankreich | 102.949.505 | Niederlande | 87.941.680 |
3 | Vereinigtes Königreich | 89.292.571 | Frankreich | 66.923.898 |
4 | Niederlande | 79.475.064 | Vereinigte Staaten | 59.641.037 |
5 | Volksrepublik China | 71.385.193 | Italien | 49.055.581 |
6 | Österreich | 50.115.156 | Polen | 44.621.109 |
7 | Italien | 50.066.338 | Schweiz | 42.467.416 |
8 | Polen | 52.111.461 | Tschechische Republik | 39.292.165 |
9 | Schweiz | 49.278.933 | Vereinigtes Königreich | 38.322.475 |
10 | Belgien | 41.154.705 | Österreich | 37.287.133 |
11 | Spanien | 38.783.027 | Belgien | 36.841.645 |
12 | Tschechische Republik | 36.524.291 | Russische Föderation | 29.761.079 |
13 | Schweden | 23.088.445 | Spanien | 26.461.505 |
14 | Türkei | 22.411.519 | Ungarn | 23.787.790 |
15 | Ungarn | 21.828.126 | Japan | 20.220.439 |
16 | Russische Föderation | 21.768.255 | Norwegen | 16.337.057 |
17 | Republik Korea | 17.923.152 | Türkei | 14.474.874 |
18 | Dänemark | 17.618.307 | Schweden | 14.113.043 |
19 | Japan | 17.030.886 | Slowakei | 13.629.506 |
20 | Vereinigte Arabische Emirate | 14.634.423 | Dänemark | 11.710.141 |
Aufgaben
Ermitteln Sie aus M2, wie hoch 2015 der Exportüberschuss Deutschlands gegenüber Frankreich in Milliarden Euro und in Prozent des deutschen und des französischen BIP war? Tipp: Das deutsche BIP betrug 3025,90 Milliarden Euro, das französische BIP betrug 2183,63 Milliarden Euro.
Der deutsche Exportüberschuss betrug 2015 236,1 Milliarden Euro, das französische Exportdefizit betrug 23,22 Milliarden Euro. Wie ist vor diesem Hintergrund die Bedeutung des deutsch-französischen Außenhandels für die beiden größten Volkswirtschaften des Euroraums einzuschätzen?
M3 Interner Link: Ulrike Guérot: Vor der Generalüberholung
Aufgabe
Ulrike Guérot sieht Deutschland und Frankreich gleichermaßen in der Pflicht: "Wo Deutschland seine Binnennachfrage stärken und seine Exportabhängigkeit reduzieren müsste, müsste Frankreich seine Abhängigkeit vom Staatssektor und seine staatlich finanzierte Binnennachfrage senken […]."
Inwiefern könnte es – aus keynesianischer Perspektive – problematisch sein, wenn Frankreich seine Binnennachfrage senkt, ohne dass Deutschland seine Binnennachfrage stärkt? Berücksichtigen bei Ihrer Antwort auch die aus M2 bekannten Größenordnungen.
M4 Interner Link: Reinhard Blomert: Frankreich als Zivilisationsthermometer
Aufgabe
Reinhard Blomert lobt: "Frankreichs Wirtschaftspolitik erwies sich stets als ausgewogen: Nicht so stark exportorientiert und damit verletzlich wie die deutsche, nicht so stark auf die volatilen Finanzmärkte orientiert wie die der Briten und Amerikaner."
Diskutieren Sie, warum die Einschätzung Reinhard Blomerts zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Frankreichs anders ausfällt als die Einschätzungen von Ulrike Guérot und der OECD, welche vermehrte Strukturreformen einfordern. Welcher makroökonomischen Denkschule lässt sich die Analyse von Reinhard Blomert am ehesten zuordnen?
Hintergrundtexte:
Interner Link: Zur historischen Entwicklung von Neoklassik und Keynesianismus Interner Link: Die neoklassische Interpretation der Eurokrise Interner Link: Die keynesianische Interpretation der Eurokrise Interner Link: Besondere Herausforderungen für die Geld- und Fiskalpolitik in einer Währungsunion
Lösungsvorschläge
Weitere Inhalte
Till van Treeck ist Professor für Sozialökonomie an der Universität Duisburg-Essen. Er studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Lille, Münster und Leeds. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Einkommensverteilung aus gesamtwirtschaftlicher Sicht, Wirtschaftspolitik und (sozio-)ökonomische Bildung.
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