Quelle: Europäische Kommission (2014, 2016), eigene Berechnungen.
Hinweis: Die Abbildung zeigt zum einen die tatsächliche (von den Statistikbehörden gemessene) Arbeitslosenquote in Spanien für die Jahre 1999-2015. Zum anderen zeigt sie, welchen Teil der Arbeitslosigkeit die EU-Kommission laut Schätzungen von 2014 und 2016 für strukturell bedingt hält bzw. hielt. Wenn die tatsächliche Arbeitslosenquote über der strukturellen liegt, ist der verbleibende Teil der Arbeitslosigkeit durch eine Konjunkturschwäche bedingt, die im schlimmsten Fall zu einer Interner Link: Deflationsspirale führen kann. Wenn die tatsächliche Arbeitslosenquote unter der strukturellen liegt, ist der Arbeitsmarkt durch eine konjunkturelle Überhitzung gekennzeichnet, die mittelfristig zu einer Inflationsspirale führen kann.
Aufgaben
Erläutern Sie, wie eine strukturell bedingte Arbeitslosigkeit bekämpft werden kann, und wie eine konjunkturell bedingte.
Im Jahr 2016 kam die EU-Kommission zu dem Ergebnis, dass die strukturelle Arbeitslosigkeit in den Jahren 2010-2013 deutlich niedriger war, als sie noch 2014 geschätzt hatte. Problematisieren Sie, inwiefern eine zielführende Wirtschaftspolitik dadurch erschwert wird, dass es offenbar selbst für Expertinnen und Experten schwierig ist, den spanischen Arbeitsmarkts zu bewerten.
Prüfen Sie, inwiefern Interner Link: Michael Psotta in seinem Debattenbeitrag eine Erklärung dafür liefert, dass die strukturelle Arbeitslosigkeit nach 2007 plötzlich stark gestiegen sein könnte.
Arbeiten Sie heraus, wie aus keynesianischer Sicht erklärt werden könnte, dass die strukturelle Arbeitslosigkeit seit der Krise gestiegen ist. (Tipp: Dieses Phänomen wird als "Interner Link: Hysterese" bezeichnet)
"Jedes Jahr im April werden die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, ihre Finanzplanung für die nächsten drei Jahre vorzulegen. Dies geschieht im Rahmen der wirtschaftspolitischen Steuerung, die im Stabilitäts- und Wachstumspakt vorgesehen wurde, um haushaltspolitische Schwierigkeiten zu vermeiden oder einzudämmen. Die Länder des Euro-Raums erstellen zu diesem Zweck sogenannte Stabilitätsprogramme, die anderen EU-Länder Konvergenzprogramme, in denen sie auch Einblicke in ihre Geld- und Währungspolitik geben. Anhand dieser Dokumente bewerten die Kommission sowie die Finanzministerinnen und Finanzminister, ob ein Land auf einem guten Weg ist, seine mittelfristigen Haushaltsziele zu erreichen." (Externer Link: Mehr Informationen zu den Stabilitätsprogrammen)
Aufgaben
Lesen Sie die Externer Link: Pressemitteilung der EU Kommission vom 7.3.2007 zur Bewertung des spanischen Stabilitätsprogramms. Problematisieren Sie die im Nachhinein offensichtliche Fehleinschätzung der EU-Kommission aus dem Jahr 2007: "Insgesamt lässt sich festhalten, dass die mittelfristige Haushaltsposition Spaniens solide ist. Die Haushaltsstrategie stellt ein gutes Beispiel für eine dem Stabilitäts- und Wachstumspakt entsprechende Finanzpolitik dar, auch wenn man die wachsenden Zahlungsbilanzungleichgewichte und das bestehende Inflationsgefälle gegenüber dem Eurogebiet berücksichtigt." Arbeiten Sie in Ihrer Antwort auch den Interner Link: Zusammenhang zwischen staatlicher und privater Verschuldung heraus.
Bewerten Sie die makroökonomische Gesamtsituation Spaniens in den Jahren 2006/2007 Interner Link: im Lichte des 2011 reformierten Stabilitäts- und Wachstumspakts.
Hintergrundtexte:
Lösungsvorschläge
Interner Link: Lösungsvorschläge für Arbeitsblatt 5: Ist Spanien über den Berg?