Nominales und reales BIP
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Wenn von Wirtschaftsaufschwung oder Wirtschaftskrise die Rede ist, ist meist das reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gemeint. Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt den Unterschied zwischen nominalem und realem BIP und wie das reale BIP-Wachstum berechnet wird.
Nominales und reales BIP in Deutschland 2010 - 2015
In Milliarden Euro
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | |
---|---|---|---|---|---|---|
nominales BIP | 2580,06 | 2703,12 | 2754,86 | 2820,82 | 2915,65 | 3025,90 |
reales BIP | 2580,06 | 2674,49 | 2685,33 | 2693,33 | 2736,41 | 2782,60 |
Preisniveau | 100,00 | 101,07 | 102,59 | 104,73 | 106,55 | 108,74 |
Wachstum nominales BIP | 0,048 | 0,019 | 0,024 | 0,034 | 0,038 | |
Wachstum Preisniveau | 0,011 | 0,015 | 0,021 | 0,017 | 0,021 | |
Wachstum reales BIP | 0,037 | 0,004 | 0,003 | 0,016 | 0,017 |
Quelle: EU-Kommission (2016), eigene Berechnungen
Im Jahr 2010 betrug das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland 2580,06 Milliarden Euro, das sind 2,58006 Billionen Euro. 2011 betrug das nominale BIP 2703,12 Milliarden Euro, es ist also gegenüber 2010 um den Faktor 0,048 bzw. um 4,8 Prozent gewachsen. Allerdings ist auch das allgemeine Preisniveau gestiegen (Inflation), und zwar vom Ausgangsniveau 100 im Jahr 2010 auf 101,07, das heißt um den Faktor 0,011 bzw. um 1,1 Prozent.
Das reale BIP-Wachstum entspricht ungefähr der Differenz aus dem nominalen BIP-Wachstum und der Inflation: 4,8 Prozent – 1,1 Prozent = 3,7 Prozent. Das (reale) BIP-Wachstum bezieht die Veränderung des (realen) BIP von einem Jahr auf das nächste, hier also von 2010 auf 2011, auf das (reale) BIP des Ausgangsjahres, hier also 2010.
Daraus ergibt sich in diesem Fall: (Reales BIP von 2011 – reales BIP von 2010)/Reales BIP von 2010 = (2674,49 – 2580,06)/2580,06 = 0,037 bzw. 3,7 Prozent.
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Till van Treeck ist Professor für Sozialökonomie an der Universität Duisburg-Essen. Er studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Lille, Münster und Leeds. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Einkommensverteilung aus gesamtwirtschaftlicher Sicht, Wirtschaftspolitik und (sozio-)ökonomische Bildung.
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