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Japan Oil, Gas and Metals National Corporation (JOGMEC) | Energiepolitik | bpb.de

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Japan Oil, Gas and Metals National Corporation (JOGMEC) Japan

Andreas Goldthau

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Als ressourcenarmes Land ist Japans wirtschaftliche Entwicklung vom Zugriff auf fossile Energieträger abhängig – insbesondere seit dem Rückgang der Kernernergie nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima. Die staatliche Agentur JOGMEC unterstützt japanische Konzerne im Rohstoffsektor mit Krediten und Garantien.

Leitung: Präsident, berichtet an Wirtschaftsminister

Im Toranomon Twin Building, Tokyo, befindet sich der Hauptsitz von JOGMEC. (© Public Domain)

Die Japan Oil, Gas and Metals National Corporation (JOGMEC) ist kein NOC im strikten Sinne. Zentrale Aufgabe des staatlichen Unternehmens ist es, private japanische Unternehmen im Ressourcensektor in ihren (internationalen) Operationen über Investitionshilfen und -garantien sowie mit technischer Expertise zu unterstützten. Zudem ist JOGMEC für die strategischen Ölreserven des Landes verantwortlich, die das OECD-Mitglied Japan vertraglich halten muss. JOGMEC kann bis zu 50 Prozent der Erschließungskosten in Garantien oder mit Investitionsbeihilfen absichern, ein deutlicher monetärer Vorteil für die davon profitierenden Unternehmen aufgrund niedriger Zinsen und einer hohen Kreditwürdigkeit des Staates als "lender of last resort". Obwohl relativ unabhängig in seinem Tagesgeschäft, ist JOGMEC formalrechtlich eine staatliche Agentur unter dem mächtigen METI, dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie, das auch sein jährliches Budget genehmigt. JOGMEC eine zentrale Säule in Japans Bestrebungen, seine Equity-Öl Quote, also die von "eigenen" (japanischen) Unternehmen generierten Produktionsvolumina, auf 40 Prozent des Konsums anzuheben, von gegenwärtig etwa 16 Prozent. Als ressourcenarmes Land, das sich in einem stärker werdenden Wettbewerb mit aufstrebenden Nachbarn wie China befindet, sieht es seine wirtschaftliche Zukunft direkt von der Verfügbarkeit wichtiger fossiler Energieträger, aber auch anderer Ressourcen abhängig. JOGMECs Mission ist es daher, zu einer verlässlichen Versorgung mit Öl, Gas und Metallen für Japan beizutragen. JOGMEC vereint damit die Funktionen der früheren Japanese National Oil Company (JNOC) und der Metal Mining Agency of Japan (MMAJ), die nach einer Restrukturierung 2004 in JOGMEC aufgingen. Es wird, sofern notwendig, von Japans Bank für Internationale Kooperation über Kreditlinien für Erschließungs- und Produktions-Projekte unterstützt, was den umfassenden Ansatz der japanischen Regierung zur Versorgungssicherung unterstreicht. Wie auch sein großer Nachbar China setzt Japan also klar auf staatliche Flankierung seiner Energieversorgung.

Da nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 die japanische Produktion von Atomstrom stark zurückgefahren wurde, müssen vermehrt Erdgas und auch Heizöl die Verluste bei der japanischen Strom- und Wärmeerzeugung auffangen. JOGMEC hat daher angekündigt, für Investitionen in internationale Öl- und Gasexploration bis 2013 die Rekordsumme von 1,12 Milliarden US-Dollar zur Verfügung zu stellen, um die Versorgung weiter zu internationalisieren. Dies geschieht jedoch nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund steigender Spannungen über die Senkaku-Inseln im Ostchinesischen Meer, um die zwar Öl- und Gasreserven vermutet werden, auf die aber Peking ebenso Anspruch erhebt wie Tokio.

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Andreas Goldthau ist Head of Department of Public Policy und Associate Professor an der Central European University, einer privaten amerikanischen Hochschule in Budapest. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf Energiepolitik und Global Energy Governance. Er ist Herausgeber des Wiley Handbook of Global Energy Policy und Ko-Autor von "OPEC. Macht und Ohnmacht des Ölkartells" (Hanser).

*Der Autor dankt Sandra Wessmann für Ihre Mitarbeit in der Recherche.