Heinrich Schneider versteht Bürgerhaushalte als lernendes Verfahren, in dem Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung und Politik bereit sind voneinander zu lernen. Schneider, Mitglied des Arbeitskreises Stuttgarter Bürgerhaushalt, sieht darin die Chance erste Schritte zu unternehmen, in Richtung mehr Bürgernähe und Bürgerbeteiligung.
Was die Zukunft von Bürgerhaushalten angeht, zeigt sich Schneider optimistisch. Ginge es nach ihm können die derzeit vorherrschenden konsultativen Verfahren mittelfristig ersetzt werden. Sein Wunsch: Die Politik solle nach weiteren Lernschritten beginnen in bestimmten Bereichen Entscheidungskompetenzen an Bürgerinnen und Bürger abzugeben. „Das wäre eine Vorstellung für die mittlere Zukunft“, betont Schneider.
Beim Thema Evaluierung spricht sich Schneider dagegen aus eine Bewertung von außen durchzuführen oder den Erfolg oder Misserfolg allein an Zahlen zu messen. Eine Evaluation des Verfahrens sollte durch alle Beteiligten von Beginn an erfolgen. „Erst dann wird es eine richtige Evaluierung“, erklärt Schneider. Nur so könne der Bürgerhaushalt zum lernenden Verfahren werden. Somit sei eine Evaluation von Bürgerhaushalten unverzichtbar.