Die wachsende Zahl von Online-Beteiligungsformaten hat in den vergangen Jahren dazu geführt, dass Bürgerbeteiligung in neuer Form auf unterschiedlichen politischen Ebenen professionalisiert und institutionalisiert wurde. Abzulesen ist dies etwa an Bürgerhaushaltsverfahren, die in unterschiedlicher Konzeption teilweise bereits über mehrere Jahre von Kommunen durchgeführt werden.
Von dieser Beobachtung ausgehend befasst sich Eberhard Schilling von der Freien Universität Berlin in seiner Studie mit folgender Frage:
Welche Einflussfaktoren bestimmen die Kommunikation in virtuellen Teilöffentlichkeiten politischer Beteiligung und inwieweit werden Maßnahmen ergriffen, um sie erfolgreicher zu gestalten?
Ziel ist es mit den gewonnen Ergebnissen eine neue Perspektive auf ein vieldiskutiertes Thema zu erlangen, nämlich dem Demokratisierungspotential des Internets. Schilling nähert sich der Thematik dabei von Seiten der Kommunikationswissenschaft.
Im Theorieteil der Arbeit behandelt er das Thema des Demokratisierungspotentials zunächst spezifischer aus medien-, öffentlichkeits- und demokratietheoretischer Sicht. Dieser Teil dient dann als Inspiration für den interdisziplinär und explorativ angelegten empirischen Teil der Arbeit. Anhand von Interviews mit ausgewählten Expertinnen und Experten verschiedener Berufszweige, darunter auch die buergerhaushalt.org-Redakteurin Michelle Ruesch, erörtert der Student der Freien Universität Berlin ihre Erfahrungen zu diskursiven Formen von Online-Partizipation. Dabei identifiziert er folgende sechs Themenfelder, die "Politische Online-Diskussionen" (PODs) auf unterschiedliche Art und Weise beeinflussen: Zielbestimmung, Aktivierung, Moderation, Repräsentativität, Responsivität und Offline-Verknüpfung. Diese Themenfelder ordnet Schilling in einem anschließenden Arbeitsschritt den verschiedenen Phasen bei der Konzeption virtueller Beteiligungsformate zu und schafft so ein detailliertes Bild über mögliche Einflussfaktoren erfolgreicher Online-Kommunikation.