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Wuppertal: Mehr Chancengleichheit beim Bürgerbudget

Redaktion Netzwerk Bürgerhaushalt - Lea Crescenti

/ 2 Minuten zu lesen

Mehr Motivation auch für kleine Initiativen oder Einzelne – erreichen möchte das die Stadt Wuppertal, indem ein Teil des Bürgerbudgets gesondert für sogenannte „Mikroprojekte“ reserviert ist. Die Umsetzung der Ideen läuft in diesem Jahr.

(© picture-alliance, Zoonar )

Hürden abbauen und mit dem Bürgerbudget mehr Bürger/-innen erreichen – eine Möglichkeit dazu zeigt das Beispiel Wuppertal: Dort bringt schon seit einigen Jahren eine Bürger/-innen-Begleitgruppe ihre Ideen und Anregungen ein, um Fehler zu vermeiden und das Beteiligungsprojekt ansprechender zu gestalten. Seit 2021 unterscheidet die Stadt in Nordrhein-Westfalen nun zwischen (umfangreichen) Projekten und sogenannten „Mikroprojekten“. Für solche kleineren Projekte mit Kosten bis zu 2.000€ wird ein Teilbudget von 20.000€ aus dem Gesamttopf des Bürgerbudgets reserviert. So will das Team Bürgerbeteiligung noch mehr Menschen motivieren mizumachen und besonders auch Einzelpersonen und kleinere Initiativen unterstützen.

Neben mehr Chancengleichheit geht es dabei auch um weniger Bürokratie: So durchlaufen Mikroprojekte zwar zusammen mit den anderen Projektideen die ersten beiden Phasen der Auswahl, Ideensammlung und Abstimmung, das Teilbudget wird danach aber gleich den Bestplatzierten unter den Top 100 zugewiesen. Die Umsetzung beginnt dann wieder regulär mit den "großen" Gewinner-Projekten – für den aktuellen Doppelhaushalt 2022/2023 wurde das Geld im April dieses Jahres ausgezahlt.

Zahlreiche spannende Projekte gingen seit dem Frühjahr an den Start, kleine sowie große Ideen befinden sich in der Umsetzung. Unter ihnen das Projekt "Externer Link: Decolonize Wuppertal": Bei einem der Gewinnerprojekte im Bürgerbudget wollen die Antragssteller/-innen mit den ihnen zugesprochenen 20.000€ einen Beitrag zur Aufarbeitung der Kolonialgeschi"chte Wuppertals leisten.

So ein umfangreiches Vorhaben ist durchaus aufwändig: Zunächst gründete sich dafür ein Arbeitskreis, jetzt kommt die konkrete Umsetzung. "Die Idee ist, Wuppertaler Kolonialgeschichte und Gegenwart öffentlich zu machen", erklärte Heiko Schnickmann, Teil des Arbeitskreises, gegenüber der Westdeutschen Zeitung Anfang des Jahres. Dafür möchte "Decolonize Wuppertal" mit einem Stadtrundgang starten, sich aber auch breiter mit historischen Kontexten und aktuellen post-kolonialen Strukturen auseinandersetzten.

Die Mikroprojekte mit der meisten Zustimmung sind dagegen überschaubarer in der Umsetzung und machen klar, wie groß die Bandbreite eingereichter Ideen beim Bürgerbudget sein kann: So möchte beispielsweise das Aktionsbündnis "Externer Link: Talbuddeln" Obstbäume auf öffentlichen Stadtflächen pflanzen, der Verein "Externer Link: Lebendige Landwirtschaft" beantragte eine mehrtägige Veranstaltungsreihen zum Thema Ernährungspolitik.

Das Budget von insgesamt 200.000€ für Projekte in den Jahren 2022/2023 wird in Wuppertal dabei nicht von der Stadt alleine gestemmt, sondern gemeinsam mit Kooperationspartnern wir der BARMER oder der Gemeinschaftsstiftung für Wuppertal bereitgestellt. Die nächste Auflage des Bürgerbudgets für den folgenden Doppelhaushalt ist für das Jahr 2023 geplant.

Mehr zum laufenden Beteiligungsverfahren und dem Bürgerbudget in Wuppertal finden Sie auf Externer Link: wuppertal.de.

Fussnoten

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