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"Alles digital - oder doch nicht?" Studie des Berlin Institut für Partizipation (März 2022)

Redaktion Netzwerk Bürgerhaushalt - Susanne Wolkenhauer

/ 2 Minuten zu lesen

Was passiert mit Bürgerbeteiligung, wenn ganz normale Gespräche auf der Straße, Treffen in einer Diskussionsgruppe, der alltägliche direkte Austausch nicht mehr möglich sind?

Ungewollt sind wir alle durch die Corona-Pandemie zu Tester:innen für genau dieses Szenario geworden: Seit zwei Jahren (und nunmehr sechs Wellen) erleben wir ein stetiges Vor und Zurück in Sachen Kontaktbeschränkungen oder -möglichkeiten. Konnten die digitalen Austauschformen, die während der Pandemie in der Arbeitswelt und im Privatleben vieler Einzug gehalten haben, den Verlust des direkten Kontakts auffangen?

(© Berlin Institut für Partizipation (bipar))

Das Externer Link: Berlin Institut für Partizipation (bipar) hat im März 2020 und nochmal ein Jahr später 1.700 Teilnehmer:innen aus der Beteiligungsbranche dazu befragt - hier zentrale Ergebnisse der im März 2022 dazu erschienenen Studie "Alles digital - oder doch nicht? Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bürgerbeteiligung in Deutschland":

Zu Beginn der Pandemie – im März 2021 – waren die bis dahin gewohnten (analogen) Treffen plötzlich nicht mehr möglich. Digitale Formen entwickelten sich in der Breite aber erst später. Eine deutliche Beteiligungslücke war die Folge, die nur zum Teil wieder ausgeglichen wurde.

Nach und nach kamen digitale Beteiligungsformen dann im Alltag an: Über die vergangenen zwei Jahre erwarben viele neue digitale Kompetenzen, verbesserten auch ihre technische Ausstattung. Sowohl Einzelne, als auch Kommunen – sie begannen, digitale Beteiligungsstrukturen auszubauen. Ein Plus, das auch nach Corona bestehen bleiben wird.

Analoge Verfahren und bisherigen Beteiligungsmöglichkeiten ins Digitale umsetzen, funktioniert das? Nur zum Teil, denn beide Varianten haben ihre eigenen Stärken: Informationen erhalten, wann immer ich will oder in gut vorstrukturierten Formaten mitwirken – das funktioniert digital sehr gut, vorausgesetzt, alle Beteiligten sind bereit und fähig, sich online zu engagieren. Wenn es aber um direkten Austausch, Diskussion und Vertrauensbildung geht, hat die analoge Welt nach wie vor die Nase vorn. Sie bleibt wichtig.

Unterschiede, in denen aber auch eine Chance liegt: Vielleicht können sich zukünftig die beiden Formate – ohne, dass das durch äußere Umstände wie in den vergangenen zwei Jahren Pandemie-Zeit von außen auferlegt ist – gegenseitig ergänzen? Wenn wir lernen, mit den digitalen Welt, mit ihren Fallstricken und Möglichkeiten, immer besser umzugehen?

- Sie möchten die (sehr aufschlussreiche und spannende!) Studie im Original lesen? Sie finden Externer Link: weitere Informationen im Überblick und die Studie als kostenfreien Download auf den Seiten des Berlin Instituts für Partizipation.

Fussnoten

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