Einnahmen und Ausgaben der Gesetzlichen Rentenversicherung 2022
Angaben in Mrd. Euro und in Prozent
Einnahmen | Mrd. € | in % | Ausgaben | Mrd. € | in % |
---|---|---|---|---|---|
Beitragseinnahmen | 275,6 | 75,9 | Rentenausgaben | 322,7 | 89,7 |
Bundeszuschüsse | 57,1 | 15,7 | Beiträge zur KVdR | 25,0 | 6,9 |
Zusätzliche Bundeszuschüsse | 29,1 | 8,0 | Leistungen zur Teilhabe | 6,8 | 1,8 |
Erstattungen | 1,1 | 0,2 | Beitragserstattungen | 0,1 | 0,0 |
Vermögenserträge | 1,4 | 0,0 | Verwaltungs- und Verfahrenskosten | 4,6 | 1,2 |
Sonstige Einnahmen | 0,2 | 0,0 | Kindererziehungsleistungen | 0,1 | 0,0 |
Sonstige Ausgaben | 0,4 | 0,1 | |||
Einnahmen gesamt | 362,98 | 100,0 | Ausgaben gesamt | 359,6 | 100,0 |
Einnahmeüberschuss | 1,2 |
Quelle: GRV insgesamt. Deutsche Rentenversicherung Bund 2023, Rentenversicherung in Zahlen.
Ausgabeposten
Auf der Ausgabenseite machen die Rentenzahlungen mit 322,7 Milliarden Euro (oder rund 90 Prozent der Gesamtausgaben der GRV) die bei weitem größte Position aus.
25,0 Milliarden (bzw. 6,9 Prozent der Gesamtausgaben) wurden 2022 für die Krankenversicherungsbeiträge der Rentner:innen aufgewendet und 6,8 Milliarden Euro für Teilhabeleistungen (Rehabilitation). Mit 4,6 Milliarden Euro bzw. 1,2 Prozent der Gesamtausgaben erweisen sich die Verwaltungs- und Verfahrenskosten als im Vergleich zu privaten Versicherern konkurrenzlos niedrig (vgl. detaillierter: Kapitel
Bei den Rentenausgaben dominieren die Ausgaben für die Altersrenten (rund 78 Prozent der Rentenausgaben). Die Kosten für die Renten wegen Erwerbsminderung (die ab Erreichen der Regelaltersgrenze in Altersrenten umgewandelt werden!) stehen dahinter mit 6,8 Prozent deutlich zurück. Die finanzielle Bedeutung dieser Rentenart ist in den letzten Jahren zurückgegangen: 1960 wurden noch 19,6 Prozent der Rentenausgaben für Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsrenten verwendet. 14,8 Prozent der gesamten Rentenausgaben fallen schließlich für die Finanzierung der Hinterbliebenenrenten an; 1960 waren es noch über 30 Prozent. Diese Entwicklung hat ihre Ursache in der langfristigen Ausweitung der Frauenerwerbstätigkeit und den verschärften Einkommensanrechnungsregelungen.
Einnahmeposten
Den Ausgaben stehen 275,6 Milliarden Einnahmen in der GRV gegenüber, wodurch sich im Jahr 2022 ein Einnahmenüberschuss von rund 3,5 Milliarden Euro ergibt. Rund 76 Prozent der Einnahmen erzielt die GRV aus den hälftig von Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen zu tragenden Rentenversicherungsbeiträgen. Der aktuelle Beitragssatz (2023) liegt bei 18,6 Prozent der beitragspflichtigen Arbeitsentgelte.
Rund ein Viertel der Einnahmen der GRV stammen aus Steuermitteln. Davon machen die Bundeszuschüsse insgesamt rund 87 Milliarden Euro aus (darunter auch die Bundeszuschuss wegen der Defizithaftung in der Knappschaftlichen Rentenversicherung und die speziellen Bundeszuschüsse (vgl. detaillierter: Finanzierung)).
Faustdaten zu den Rentenfinanzen
Da an anderer Stelle dieses Dossiers noch detaillierter auf die Einnahmen und Ausgaben der GRV eingegangen wird, sollen an dieser Stelle die so genannten "Faustdaten" wiedergegeben werden, die die Deutsche Rentenversicherung Bund jährlich zu den Rentenfinanzen veröffentlicht. Sie geben grobe, leicht merkbare Vorstellungen davon wieder, was sich für die Rentenfinanzen aus einzelnen Veränderungen in den Umfeldbedingungen ergibt (vgl. Tabelle).
Faustdaten zu den Rentenfinanzen 2022
Allgemeine Rentenversicherung ohne Knappschaft, gesamtes Bundesgebiet
+/- in Mrd. Euro | |
---|---|
1 Prozentpunkt Veränderung des Beitragssatzes der allgemeinen Rentenversicherung | 17,9 |
davon: Beitragseinnahmen | 15,3 |
Bundeszuschuss | 2,6 |
1 Prozentpunkt Veränderung des Bruttoentgelts (Beiträge inkl. "Minijobber") | 2,9 |
1 Prozentpunkt Veränderung der Rentenanpassung in den Folgejahren (inkl. Krankenversicherung der Rentner) | 3,6 |
Veränderung der Zahl der Pflichtbeitragszahler um 100.000 | 0,6 |
Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund 2023, Rentenversicherung in Zahlen.